23.12.11

Stromberg bekommt "Stupid german money"

Natürlich liebe ich die Serie "Stromberg". Die Idee in einen Stromberg Film zu investieren hörte sich also nur zu gut an, ich habs dann aber sein lassen. Ein Blick in die Bedingungen war nämlich nicht so schön:
Der Produzent BRAINPOOL TV bietet den Fans als potentiellen Investoren an, einen Teil der Gesamtkosten des Films zu finanzieren. Im Gegenzug werden die Investoren an den Erlösen aus der Kinoauswertung des Films beteiligt.
Häh? Kaum jemand geht heute noch ins Kino, und wenn doch, dann eher für Filme in denen "was passiert" und nicht in Subtiles wie "Stromberg". Was ist also mit DVD, Pay-TV, Free-TV, iTunes, Youtube, etc? Weitere "Vorteile" wie Nennung im Abspann, Premiere-Tickets, etc. haben wirtschaftlich kaum Wert.

Auch erwirbt der "Investor" keinesfalls Anteile an dem Film sondern nur Anteile an irgendwas, was durch die französische (!) Firma "My Major Company" verwaltet wird.

Die Bedingungen haben es auch in sich:
Sollte das kalkulierte Produktionsbudget überschritten werden, wird die Erlösbeteiligung der Internetinvestoren im Verhältnis zu der Überschreitung des kalkulierten Produktionsbudgets reduziert.

MMC weist hiermit ausdrücklich darauf hin und der Internetinvestor stimmt hiermit ausdrücklich zu, dass im Falle der Produktion und Kinoveröffentlichung des Films

- die gemäß den vorstehenden Regelungen an den Internetinvestor auszuschüttenden Gewinne nicht zusätzlich zu seinem für den Erwerb des Anteils gezahlten Beitrags ausgeschüttet werden, sondern anstelle des Beitrags;


- es deswegen sein kann, dass der an den Internetinvestor tatsächlich ausgeschüttete Gewinn ggfs. niedriger ist als der ursprünglich für den Erwerb des Anteils gezahlte Beitrag.
Ein "Investor" würde sogar bei einer Million verkauften Kinokarten lediglich seinen Einsatz zurückbekommen. Natürlich wünsche ich den Investoren viel Glück, glaube aber nicht an deren finanziellen Erfolg.

Irgendwelche Rechte, die Berechnungen des "Produktionsbudget" zu kontrollieren, finde ich nicht. Wäre es also möglich, Kosten dem Produktionsbudget zuzurechnen bis das Budget überschritten wird, und die "Investoren" immer weniger bekommen, ohne dass jemand protestieren kann? Muss der Film überhaupt ins Kino kommen?

Produziert wird der Film übrigens nicht durch die "My Major Company", sondern durch die "BRAINPOOL TV GmbH". Praktisch: Der "Investor" hat also gar keine direkte Vertragsbeziehung zu BRAINPOOL. Und die Bedingungen sind auf der Seite einer dritten Firma, nämlich der "BRAINPOOL Artist & Content Services GmbH".

Den Film werde ich mir trotzdem anschauen. Im Free-TV.

Presserat gibt "Bild Online" einen Hinweis

Aufgrund meiner Beschwerde hat der Presserat an Bild.de einen "Hinweis" gegeben, nämlich dass Spekulationen per Ferndiagnose, dass ein 16-jähriger Jungunternehmer psychisch krank sei, eine ethische Grenze überschritten habe. (BILDBlog hatte über den Fall auch berichtet)

Das war es jetzt mit den Beschwerden. Weitere habe ich nicht gemacht. Die 100% Erfolgsquote ist mir fast unheimlich.

Presserat gibt Oberhessischen Presse einen Hinweis

Aufgrund meiner Beschwerde hat der Presserat der Oberhessischen Presse einen "Hinweis" gegeben, nämlich dass bei dem im August stattgefundenen Selbstmord von drei Mädchen im Wald die Selbstmordmethode nicht hätte erwähnt werden sollen. (Kein Link, da auch viele andere Medien noch immer die Methode erwähnen). Der Hinweis u.a.: "Je weniger Details zur Suizidmethode bekannt werden, desto weniger trägt die Berichterstattung bei gefährdeten Personen zu Nachahmungstaten bei".

21.12.11

Presserat missbilligt WELT Artikel

Aufgrund meiner Beschwerde hat der Presserat diesen Artikel (ja ich linke drauf, der Schaden ist eh angerichtet) der WELT missbilligt, weil dort zwei angeklagte Deutsche mit vollem Namen genannt wurden. Ich hatte mich beschwert weil ich es merkwürdig fand, dass in Deutschland lebende Angeklagte anonymisiert werden, im Ausland lebende Deutsche jedoch nicht.

Ich hatte dieses Jahr insgesamt drei Beschwerden abgeschickt, zwei davon laufen also noch: eine gegen Bild (Namensnennung eines mutmasslich psychisch kranken Jugendlichen, BILDBlog berichtete auch) und eine gegen die Oberhessische Presse (Berichterstattung des Selbstmordes von drei Mädchen mit dermassen viel Details dass es als Anleitung gelten könne).

Update 11.1.2012: BILDblog berichtet nun auch. Mit genialem Titel :-)

1.11.11

Schlecht anonymisiert (8): der Trabrennbahnjokey

Ein Mann soll seine Ehefrau erschossen haben. Er war ein sehr erfolgreicher Trabrennprofi (Ein Sport, der etwa so aufregend ist wie Synchronschwimmen oder Angeln). Der Tagesspiegel berichtet zurückhaltend, die B.Z. weniger (sie unterstellt dem Mordopfer diverse Dinge), sie kürzt zwar seinen Namen ("Bernd W.") ab, liefert aber ansonsten genug Details:
Im Stefan-Kuntz-Rennen belegte er mit dem Wallach „...“ (5) den ... Platz. 
Das besagte Rennen findet sich z.B. hier. Eine Suche nach dem Namen zeigt dass BILD.de diesen sogar im HTML source code hat.

30.10.11

Microsoft Office Professional saubillig

Wer einen neuen PC kauft, bekommt das Angebot sich Microsoft Office Home für ca. 80 Euro zu kaufen. Die Professional Lizenz kostet bei Amazon sogar 359€.

Wer bei bestimmten Arbeitgebern arbeitet, kann sich die Professional Lizenz sogar für 12,95 kaufen. Damit ist Microsoft fast wieder in den 90ern. Damals durfte man sich sogar ganz offiziell kostenlos eine Kopie zu Hause installieren. So um die Jahrtausendwende war aber damit Schluss; irgendwann habe ich mir dann Word und Excel 2000 gebraucht gekauft, und das funktionierte mit etwas Mühe sogar unter Windows 7. Beide Programme haben eigentlich seit 15 Jahren nichts Neues für Privatanwender gebracht.

Aber bei 12,95 bin ich schwach geworden. Obwohl ich die "Ribbon" Oberfläche für eine saudämliche Idee halte. Angeblich seien die "Ribbons" einfacher für Leute die erstmalig diese Software benutzen. Das wären allerdings nur Jugendliche, Rentner und ältere Arbeitslose die man zu Office-Schulungen schickt um so die Arbeitslosen-Statistik zu verbessern - manchmal auch mehrfach. OpenOffice habe ich auch gelegentlich benutzt, aber die Kompatibilität ist leider nicht so gut, wie sie in der Propaganda dargestellt wird.

28.10.11

Brüssel: Vorratsdatenspeicherung mit der MOBIB Karte

Was in London mit der Oyster Card geht, klappt in Brüssel erst recht, wie ich bei einem Besuch erkennen musste: Vorratsdatenspeicherung von Öffi-Nutzern mit Hilfe der MOBIB Karte. Die Karte speichert Fahrtberechtigungen sowohl in Form von Abos als auch von aufgeladenen Fahrten. Das ist praktisch, aber auch unheimlich.

Im Gegensatz zu London ist eine anonyme Benutzung keinesfalls möglich, die Karte ist streng personengebunden. Man kann aber Leute einladen und deren Fahrten mit der Karte bezahlen, man muss aber immer dabei sein. Ein weiterer Unterschied ist dass der Ausgang nicht erfasst wird.

Ich habe mir bei meinem Aufenthalt statt dessen eine 5er Karte gekauft, da Brüssel klein ist und ich viel zu Fuss unterwegs war. Die Karte ist anonym. Langsam habe ich den Eindruck, dass nur wir Deutsche in Europa voll paranoid sind die sehr realen Gefahren der Vorratsdatenspeicherung kapiert haben.

Zum Glück gibt es Produkte, die bei jedem Belgien-Besuch alles wieder gut machen: Chimay, Kriek, Leffe, Côte d'Or. Yeah!

12.10.11

Neues Wort (34)

Spezielle Kommunikationssysteme: Unterttitel der Firma Digitask, die Systeme zum Überwachen und Schnüffeln (und mehr) liefert, und deren Software nun von einem Opfer und dem CCC bloßgestellt wurde.

30.9.11

Amazon.de verkauft Zeitreise

Amazon.de bietet jetzt auch Zeitreisen an: hier kann man ein Stück herunterladen, welches im Dezember erscheint.

18.9.11

Schlecht anonymisiert (7): Der Dogmatik-Versteher

Ähnlich wie in diesem Fall wird einem Rechtsanwalt vorgeworfen, in seiner Doktorarbeit plagiert zu haben, und in der ersten Instanz wird dies bestätigt. (nicht rechtskräftig) Die Giessener Allgemeine nennt den Namen nicht, wohl aber den Titel der Doktorarbeit: Untersuchungen zur Dogmatik und den Erscheinungsformen modernen Strafrechts. Eine Suche nach dem Titel findet den Ex-Doktor leicht.

4.9.11

Kanonenfutter wird knapp (16)

Jeder fünfte bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr gestorbene Soldat hat sich selbst umgebracht. (SPIEGEL)

30.8.11

Wo Kommoden fliegen konnten

Es gibt sicher viele Gründe warum die DDR untergegangen ist: Diktatur, Mauer, Waren-Mangel, Bespitzelung, schlechter Kaffee, Club-Cola und hässliche Jeans. Ein zusätzlicher Grund findet man in alten Vorspännen der Serie "Polizeiruf 110": ein Polizei-Hubschrauber der aussieht wie eine fliegende Kommode auf Rädern, so dass Verbrecher mit Lachen gar nicht aufhören können:

Dieses merkwürdige Teil hat wirklich existiert, und war nicht nur fürs Fernsehen: es handelt sich um einen Kamov Ka-26, und es gab ihn fürs spätere Wikipedia auch in einem "nicht lächerlich" Design.

24.8.11

Die zweigeteilte Mehrwertsteuer (7): Setzen, 19.

Wer seine Currywurst im Sitzen essen will, zahlt 19%, wer stehen bleibt dagegen nur 7%. (Welt)

Ich zahle 0%, weil: Currywurst lehne ich ab.

23.8.11

Die sündige Suite

In der $3000 Suite in der Dominique Strauss-Kahn übernachtet hat wurden auf dem Teppich Spuren und an der Wand Spuren von vier anderen Männern gefunden. Ja, "solche" Spuren. (The Smoking Gun)

Fremdschämen für Josef Ackermann

Deutsche Bank Chef Josef Ackermann im Oktober 2008 (ddp):
Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden.
Inzwischen wurde bekannt, dass die Deutsche Bank von den USA 66 Milliarden Dollar an Fed-Hilfskrediten bekommen haben soll. (FTD)

21.8.11

Pseudowissenschaft (19): ich mach mir die Statistik die mir gefällt

Statistiken über Städtevergleiche dienen eigentlich ohnehin nur dazu, über Pressemitteilung den Namen des eigenen Unternehmens zu platzieren, und jede Stadt außer Athen oder Neapel "gewinnt" irgendwann mal. Selten aber wird so dreist und offen geschummelt wie in einer "Studie" der UBS (zitiert in der Welt): beim Preisniveau werden einfach mal die Mieten weggelassen (München ist dadurch beim Preisniveau sehr günstig), beim Lohnniveau die Steuer. Wir leben also alle mietfrei und verdienen steuerfrei.

Partei gegen PowerPoint

In der Schweiz tritt die Anti-PowerPoint-Partei zu den Wahlen an. (Telepolis)

19.8.11

Bye bye HP

Es ist faszinierend, wie einst technologisch grossartige Firmen bergab gehen. So ist Westinghouse, der Gewinner des Stromkrieges (Tesla gegen Edison) im vorletzten Jahrhundert heutzutage in mehr Firmen zersplittert als wenn man ein Glas auf den Boden werfen würde. Ähnliches gilt für die (umstrittene aber seinerzeit technologisch spitzenmässige) Chemie-Firma Höchst. Die Firma IBM war in ihren besten Zeiten gehasst und geliebt wie heute Microsoft, und ist heute nur noch ein X-beliebiger Dienstleister (der aber immerhin ein Produkt das in den 70ern eher ungeliebt war, nun endlich einsetzt, nämlich "System R", das heutige DB2). IBM hat zwar den PC nicht erfunden, aber in den 80ern waren alle PCs "IBM Kompatibel". Heute produziert IBM keine PCs mehr, die Rechte wurden an eine Firma aus China verkauft.

Nun ist HP dran, eine frühere "großartige Amerikanische Firma". Alpha-Männchen Léo Apotheker, der vorher schon bei SAP keinen Erfolg hatte, hat nun die "Idee" das PC Geschäft auszulagern. (FTD)

Zu HP habe ich eine besondere Beziehung. Meine Mitschüler hatten damals (197x) entweder TI-Taschenrechner (TI war damals auch eine "großartige Amerikanische Firma") oder HP-Tachenrechner. HP-Taschenrechner waren was besonderes: anstelle "ganz normal" zu arbeiten mit Operatoren und Klammern und so, verwendete HP die umgekehrte Polnische Notation. Die war etwas merkwürdig, aber wenn man das Konzept verstanden hatte, war es genial. Also wurde vom ersten in den Ferien selbst verdienten Geld ein HP33C Taschenrechner besorgt. Programmierbar, mit 50 Einträgen. Kosten: ich glaube, etwa 250 Euro. Und nach dem Diebstahl ein zweiter. Irgendwo liegt der vermutlich noch herum. Irgendwann in den 80en brachte HP Laserdrucker auf den Markt: Gut aussehende Schreiben, kein Matrix-Scheiss. Jahre später: der HP Laserjet 4J war der erste für Privatleute bezahlbare - nicht schnell, aber das Ergebnis war gut. Ich kaufte dann den HP Laserjet 5J und der hielt 11 Jahre. Die HP Pavillon PCs waren auch nett. Nicht zu teuer, nettes Design, das Lüftungsproblem war gut gelöst, zwei inzwischen abgelöste stehen noch bei mir herum. Und zwei Monitore laufen noch heute, weil sie gute technische Qualität haben und einen schönen Standfuß - Zufriedenheit Total! Vor 2 Jahren, als ein neuer PC fällig war, war zu HP in online-shops nichts mehr Sinnvolles zu finden. Also Wechsel zu ACER, nichts besonderes, funktioniert aber problemlos, mehr aber auch nicht. Der Anfang vom Ende.

Nachtrag 22.9.2011: Léo Apotheker ist raus. (heise)

Nachtrag 28.10.2011: HP soll sein PC-Geschäft nun  doch behalten. (heise)

18.8.11

Teurer Parkschaden (5): Durchbruch

Ein Mitarbeiter der Stadtreinigung von New York City hat beim Umparken seines Salzlasters die Mauer des Parkhauses im 2ten Stock durchbrochen.

16.8.11

Vortrag über Stasi IM Anwerbung

Vor etwa einem Jahr war ich bei einer Tagung in Brandenburg bei der es am Rande auch um die Stasi ging, und zwar um die Anwerbemethoden für potentielle Stasi IMs, und wollte darüber bloggen und vergass es erst mal. Es war der erste Vortrag des Tages, ich war wegen der Anreise extra früh aufgestanden, und wurde nicht enttäuscht: Es wurde der interessanteste Vortrag der ganzen Tagung, hauptsächlich deshalb, weil ich dieses Thema bislang nur am Rande verfolgt hatte und somit alles für mich neu war.

Der Referent war Dr. Helmut Müller-Enbergs von der BStu. Er hatte einen leisen, speziellen Humor. Dieser war nicht nur zu erkennen wenn es um die ausgenutzten menschlichen Schwächen der potentiellen IMs ging, sondern auch, wenn es darum ging, zu vermeiden irgendwas Justiziables zu sagen über zwei Politiker, die sich vor Gericht erfolgreich gegen IM Themen gewehrt haben, auch wenn deren damaliges Verhalten in der öffentlichen Meinung zu Recht als "pfui" gilt, und die Akten eigentlich deutlich machen was sie getan haben.

Zum Vortrag selbst habe ich mir Folgendes gemerkt:
  • Sowie Anwerbemethoden durch die Westgeheimdienste bekannt wurden, galten diese als verbrannt und wurden sie nie mehr verwendet, das System wurde dann komplett umgestellt; (ich meine, dieser Teil bezog sich aber auf Anwerbung von Leuten im Westen)
  • Als "Anwerber" wurde immer jemand ausgewählt, der auf "derselben Wellenlänge war" bzw. eine entsprechende Legende wurde aufgebaut. Es ging nicht darum, Leute durch Drohung zu IMs zu machen, sondern sie sollten "sanft" überzeugt werden;
  • Teilweise wurden auch "Zufälle" konstruiert, so um einen Mann mit einer Frau zusammenzubringen, die seinen ungewöhnlichen Vorlieben entsprach;
  • Nur in wenigen Einzelfällen wurde Sex oder Erpressung angewendet, und Geld spielte eine untergeordnete Rolle - in einem Fall wurde eine Frau aber mit Dachpappe(!) gelockt, das führte zu Lachern bei den ausländischen Besuchern der Tagung;
  • Wenn die Anwerbung nicht klappte, wurde normalerweise nicht erneut versucht;
  • Als IMs wurden nicht die 150%en gesucht, also die verhassten "Blockwarte", "Denunzianten" und so, sondern Leute die das Vertrauen ihres Umfelds hatten;
  • Viele IMs meinten ernsthaft, sie hätten "Gutes" getan, und das auch Jahre nach der Wende. Ein Wissenschaftler der alle seine Kollegen aufs Übelste ausspioniert hatte, meinte er habe sie "gerettet" damit sie nicht in Schwierigkeiten geraten.

15.8.11

Nixon ist schuld

Dass die Goldbindung des Dollar irgendwann abgeschafft wurde, hatte ich mal gehört. Aber nicht, wer dies veranlasst hatte: der bekannte schlimme Finger Richard Nixon (Die Welt). Interessant ist auch die Bewertung der Ursache:
Nixon begründete den drastischen Schritt mit Spekulationen gegen die USA. In Wirklichkeit hatten sich die USA durch die Kriege in Korea und Vietnam finanziell überhoben und zu viele Dollar zur Kriegsfinanzierung in Umlauf gebracht.
Der Autor des Artikels, bzw. sein Titelschreiber, wagt sogar folgende Schlußfolgerung im Titel:
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben ihren Ursprung im Jahr 1971.

Wie sich die Zeiten ähneln: Nun haben sich die USA mit den Afghanistan-, Irak-, und Lybien-Kriegen ruiniert, während das eigene Volk vergammelt.

Ordner verschwunden mit Thunderbird mit IMAP

Heute morgen rief mich jemand an weil unter Thunderbird alle Online-Ordner (nicht die lokalen) verschwunden waren. Die Person benutzt "inoffiziell" Thunderbird portable in der Firma, offiziell ist Outlook (aaargh) vorgeschrieben. Support weigerte sich zu helfen. Im Outlook waren die Ordner vorhanden - also keinen Datenverlust.

Abhilfe nach längerer Google Suche (Fundstelle finde ich jetzt nicht mehr, bin aber dankbar!):
Im Menü "Extras", "Konteneinstellungen", "Server-Einstellungen", "Erweitert" aufrufen. In dieser Dialogbox schauen ob bei "IMAP-Serververzeichnis" was steht. Bei der Person stand "Posteingang.Firma". Den Inhalt des Feldes irgendwo hinkopieren zur Sicherheit, dann in der Dialogbox entfernen, OK drücken, und nochmal OK. Anschliessend im Menü "Datei", "Abonnieren", Aktualisieren drücken (ggf. auf das "Plus" vorher), dann erschienen die Ordner, und OK drücken.

Alles wieder gut.

29.7.11

Futter für kotzende Katzen

Fremde Katzen die man besucht schmusen und schnurren, aber eigene Katzen kotzen auch mal. Man hört eine Art Hämmern oder Klopfen, aber es sind keine Handwerker oder Nachbarn, sondern es kommt was aus der Katze vorne raus. Wenn es nur mal ein Haarballen wäre, würde es nicht zu sehr stören. Bei Kater2 (dieser) gab es schon seit Jahren eine Neigung, unerwünschtes Futter los zu werden. Vor einigen Wochen wurde das so extrem, dass ein Tierarztbesuch fällig war. Die Diagnose, bestätigt durch eine für alle Beteiligten traumatische Blutabnahme im Pfötchen, war eine Pankreatitis, und die Folge war - neben Medikamenten - eine teure Diät von Produkten die es nur beim Tierarzt gibt (Hills i/d und Royal Canin Gastro). Dank diesen Produkten hörte das Kotzen auf. Aber: Versuche, nach einigen Wochen die Diät zu stoppen, scheiterten, es wurde wieder gekotzt.

Daraufhin wurde dann alle 1-2 Wochen weiter das "teure" Futter besorgt, obwohl das laut Verpackung nur kurzzeitig verwendet werden soll.

Bei Fressnapf fand sich dann aber eine neue Marke, von einem bekannten "Täter" aus der Katzenfutterszene (Mars), nämlich Perfect Fit Sensitive. Laut Verpackung ohne Weizen und ohne Soja. Ein Test vom Trockenfutter hatte Erfolg, später auch ein Test vom Nassfutter. Dieses Futter ist zwar teurer als das normale Futter (Whiskas, Felix, Kitekat etc), aber billiger als das Diätfutter.

(Nein, ich bin nicht für diesen Eintrag bezahlt oder beauftragt. Sollte mir aber Mars aus Dankbarkeit eine S-Klasse vor die Tür stellen, nehme ich das Geschenk gerne an)

Sonnengrüsse unerwünscht

Die geheuchelten Sonnengrüsse von Tanja May an eine Kachelmann-Bekannte kennt die Öffentlichkeit seit Juni; nun hat Jörg Kachelmann auch die Antwort veröffentlicht. Die Dame ist nicht nur empört; vom Text her gehört sie jedenfalls nicht zu den "bildungsfernen Schichten" die man als BUNTE-Käuferinnen erwartet, denn ihre Sätze sind sehr gekonnt formuliert.

24.7.11

"Terrorexperten" greifen an

Auffällig war es am Freitag schon, dass die EHEC-Gurkentruppen von ARD und ZDF fleissig aus dem Nichts heraus spekulierten, was denn in Norwegen passiert sei, anstelle auf Fakten zu warten. Dazu Artikel vom Tagesspiegel, taz und (erstaunlicherweise) FAZ.


("Terrorexperte" Rainald Becker schlägt ab 2:42 zu)


("Terrorexperte" Elmar Theveßen schlägt ab 1:50 zu)

Nachtrag 26.7.2011: Nachdem Elmar versucht hat sich zu rechtfertigen, tritt Stefan Niggemeier gekonnt nach: Elmar Theveßen und der ’saubere Journalismus' der Terrorismusexperten

15.7.11

BFF Duett



In diesem Duett aus der Bizet-Oper "Die Perlenfischer", super gesungen von Plácido Domingo und Rolando Villazón, schwören sich zwei Männer ewige Freundschaft ("Best Friends Forever"):
En ce jour qui vient nous unir,
Et fidèle à ma promesse,
Comme un frère je veux te chérir!
(...)
Oui, partageons le même sort,
Soyons unis jusqu'à la mort!
(Übersetzung und Zusammenfassung: sie wollen bis zum Tode Brüder und vereint sein)

Wenn man sich allerdings bei wikipedia die Handlung durchliest, stellt sich heraus, dass einer der beiden lügt. Solche Enttäuschungen gibt es in der Opernwelt öfter, so zum Beispiel hier:

In der Operette "Das Land des Lächelns" versprechen sich beide ewige Treue. Im Heimatland stellt sich allerdings laut wikipedia heraus, dass der Ehemann noch vier andere Frauen heiraten soll. Dumm gelaufen!

Als Operetten-Bonus noch einen Superauftritt von der damals noch "heißen" Anna Netrebko:

(Diesen Auftritt hat sie später in Berlin wiederholt, aber der in London ist besser)

13.7.11

Gerichtsvollzieher des Monats

Obergerichtsvollzieher Günther Dersch hat gestern die Boeing des Thailändischen Kronprinzen gepfändet, weil Thailand seit 20 Jahren eine Rechnung nicht bezahlt. Tüchtig, tüchtig! (FTD)


(Foto durch Kanzlei Schneider, Insolvenzverwalter des Gläubigers)

Der Kronprinz wird jetzt wohl 'ne Zeitlang "Linie" fliegen müssen.

Nachtrag 14.7.2011: Offiziell behauptet Thailand, dass das Flugzeug dem Prinzen persönlich gehören würde. Merkwürdigerweise will nun der Außenminister nach Deutschland kommen um diese Privatangelegenheit zu regeln. (Das wird natürlich nichts bringen. Es gibt nur noch folgende Methoden: 1. Eine Vollstreckungsabwehrklage, die sicherlich einige Monate dauern kann, 2. Irgendwelchen deutschen Managern in Thailand was in die Schuhe schieben und sie verhaften und dann schmoren lassen)

Ein anstrengender Arbeitstag

Kater2 hat den ganzen Tag an nachhaltigen, ganzheitlichen, klimaschonenden umweltfreundlichen Investment-Strategien gearbeitet, außerdem an einer Rating-Agentur und einen Rettungsschirm für Katzen. Ausserdem hat er heute alle Geschäftsprozesse auf SAP umgestellt. Jetzt, am Nachmittag, ist er völlig geschafft. Es droht der Burnout.

3.7.11

no change (23): yes we can tap your phone

Unter der Obama-Regierung werden so viel Telefonate wie nie zuvor abgehört (heise.de)

30.6.11

Bug report (9): Thunderbird

Mit Thunderbird 5 hat die Mozilla Foundation gewaltig daneben gegriffen, zumindest unter W7: die icons sind schwarz/weiss und unterscheiden sich kaum. Und wie gross ein "g" ist, wissen die Entwickler wohl auch nicht:



Der Ärger ist gross. Nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen: Thunderbird 5 Default theme on Windows 7 looks like a pile of emesis. Was "emesis" bedeutet: hier.

Nachtrag: Zumindest der "Fehler mit dem g" ist gefunden:
Ursache war ein Anfängerfehler, nämlich px (pixel, also fest) statt em (Grösse eines Zeichens, also relativ zur) in CSS verwendet.

20.6.11

Teurer Parkschaden (4): A380 jetzt schmaler

Ausgerechnet auf der Messe in Le Bourget hat ein Pilot sein A380-Fahrzeug "angeeckt". (FTD bzw. Reuters mit Pannen-Clickstrecke auf dem Link)

Den Bestellungen sollte es nicht schaden. Die vermeintlichen Unterschriften vor Ort sind reine show, Verträge werden natürlich vorher verhandelt. Ich bezweifle, dass Fluggesellschaften überhaupt Flugzeuge selbst kaufen. Das läuft heute über Leasing.

7.6.11

Kanonenfutter wird knapp (15): Hallo, Kinder!

Um Nachwuchs kann man nicht früh genug werben. In einer Bad Reichenhaller Kaserne durften Kinder "Ballern für den Balkan" spielen. (Münchner Merkur, Telepolis)

31.5.11

Wahrheit, vielleicht

Die Ergüsse der BILD-Werbeikone Alice Schwarzer werden immer bizarrer:
Die Nebenklägerin habe sehr überzeugend dargelegt, dass sie vielleicht die Wahrheit gesagt habe
Soweit nachzulesen in diversen Medien. (Einige der Artikel sind bereits verschwunden bzw. ohne das Zitat - also Vorsicht)

Sicher ist aber: wer "vielleicht die Wahrheit" sagt, der hat auch "vielleicht gelogen". Und bei der besagten Nebenklägerin ist erwiesen, dass sie mindestens einmal gelogen hat.

Es erinnert mich an eine Buchkritik die ich vor Jahren las. Dort hiess es "Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was X schreibt, dann (...) ." Dem Rezensent war wohl nicht bewusst, dass der Satz auch bedeutet, dass der Rezensent es für möglich hielt, dass die Hälfte nicht stimmt.

30.5.11

Angriff der spanischen Killergurken! (2)

Bananen können auch gefährlich sein:


Zurück zum Thema Gurken:
Merkwürdigerweise berichtet niemand, wo einwandfreie Gurken zu finden waren. Daraus müsste sich eigentlich ein Muster ergeben, welche Regionen "sauber" sind. Bekannt ist derzeit lediglich dass drei spanische Gurken infiziert waren. Wobei auch nicht verraten wurde, ob die Oberfläche oder das Innere der Gurken betroffen war.

Statt dessen wird mit sinnloser Kaffeesatzleserei Panik verbreitet.

27.5.11

Angriff der spanischen Killergurken!

Naja, nicht ganz:



Nachtrag 28.5.2011: Wie Medien Panik schüren, hat BILDblog ausgewertet.

25.5.11

Regierungstreue Sicherheitsfirma (2)

Auch Elcomsoft macht auf regierungstreu: sie haben es geschafft, den Speicher von bestimmten iPhones zu knacken. Wie heise berichtet, will Elcomsoft die entwickelten tools nur Ermittlungs- und Regierungsbehörden sowie Nachrichtendiensten zur Verfügung stellen.

Wer also Putin zu laut kritisiert, sollte besser kein iPhone benutzen.

24.5.11

Überbelegt

Fotos der Überbelegung in Kalifornischen Gefängnissen (Seite 56 in der PDF)

Und hier noch mehr Fotos (Mother Jones Magazine)

18.5.11

Schlecht anonymisiert (6): Die Ästhetin

Einer Professorin wird vorgeworfen, in ihrer Doktorarbeit plagiert zu haben, und in der ersten Instanz wird dies bestätigt. (nicht rechtskräftig) Die Zeit nennt sie nicht, wohl aber den Titel der Arbeit: "Ästhetische Konstellationen" und ihren Arbeitsplatz: Fachhochschule Frankfurt. Die Frankfurter Neue Presse nennt nicht nur den Titel, sondern auch den Vornamen: Anette S.. Eine Google Suche nach dem Titel der Doktorarbeit reicht aus, um den Namen zu finden.

Nachtrag 20.5.2011: Sie hat gekündigt. (Journal Frankfurt, nennt ebenfalls den Titel)

16.5.11

SAP-Kunden ködern (3): Apps, yeah!

2007 hatte SAP Grosses verkündet und versprochen. SAP wollte kleinere Unternehmen als Anhänger Kunden gewinnen. Nun sind fast 4 Jahre vergangen ohne dass sich Erfolg eingestellt hat - je kleiner ein Unternehmen, je seltener lässt sich der Chef durch Powerpoint-Folien beeinflussen. Inzwischen wurden bei SAP zwei Vorstände verschlissen, aber das Konzept "Business by Design" zündet noch immer nicht - laut FTD wurden 400 Kunden gewonnen, "geplant" (= erhofft) sind 1000 bis Ende des Jahres. Der neue "Plan" von SAP ist nun... die Töchter von Grossunternehmen zu werben (warum haben die nicht bereits das "normale" SAP eingeführt?!). Verantwortlich ist derzeit ein Peter Lorenz. Die Idee: Apps! Und was mit Mobil! Ein App-Store! Ab 10 Euro! Jetzt warte ich nur noch auf eine Kooperation zwischen SAP und angry birds! Auch amüsant an dem FTD Artikel ist aber was Herr Lorenz (angeblich) nicht sagen konnte oder wollte.

Nachtrag 11.11.2011: Gemeint sind ausländische Konzerntöchter. Die seien "wie kleine Mittelständler". Und man habe 700 Kunden. (FTD)

Regierungstreue Sicherheitsfirma

Die Firma VUPEN behauptet, eine Sicherheitslücke im Google Chrome browser gefunden zu haben. (Beschreibung in Deutsch in PC-Welt) Die Details will sie jedoch nicht verraten, insbesondere nicht an Google selbst - sondern lediglich an Regierungskunden.

Diese lieben Regierungen könnten dann den nächsten Trojaner gegen die eigene Bevölkerung oder gegen andere Ziele bauen.

Nachtrag 22.6.2011: Artikel von Heise Security mit mehr infos.

10.5.11

Katze Tablette geben

Der Katze eine Tablette zu geben ist eine Kunst. Bei Google findet man durchaus Einiges zum Thema. Bei diesem Kater hat es früher bei Bedarf ganz gut geklappt, inzwischen wird er aber renitent.

Gemeinsam an den Tipps ist:
  • Maul der Katze öffnen durch beidseitigem Druck, Tablette tief einwerfen bzw. einlegen
  • Maul der Katze zu halten
  • Katze an der Kehle nach unten reiben
  • Abwarten ob Tablette rausfliegt
  • Erneut versuchen.
Leider klappt es nicht immer, die Tablette wirklich tief genug einzuwerfen, oft wandert sie seitlich raus, und der Unmut wächst.

Dieses Jahr habe ich Verbesserungen eingeführt (KVP kann man auch im Privaten leben!):
  1. Kater nicht zwischen den Beinen einklemmen, sondern frei vor mir in 45° hocken lassen. Das klappt erstaunlich gut, womöglich fühlt er sich dann nicht so bedroht.
  2. Das Ganze auf dem Tisch machen, wobei der Mensch auf einem Stuhl sitzt.
  3. Nach dem Einwurf Gegend unter der Nase sofort mit Vitamin- oder Malzpaste einreiben. Maul um 5mm öffnen lassen zum Schlecken. Tablette bleibt drin!
  4. Falls nicht geschleckt wird, die Oberlippe und das Zahnfleisch darunter mit einreiben.
Das ganze klappt natürlich nur mit Katzen, die sich überhaupt irgendwas gefallen lassen, also nicht mit dieser.

Nachtrag: Alles, was auf der Zunge hinter der höchsten Stelle landet, bleibt drin. Hier heisst es schnell und mutig sein. Man kann dies ggf. mit Hühnerfleischwürfeln üben (max 1x1cm). Der Finger sollte leicht seitlich rein, um den grossen Zähnen zu entgehen.

Nachtrag 2:

5.5.11

Ent-lich mal entspannen (2)



(Zusatz für Leute die auch auf Unwesentliches achten: das rechts oben ist Katzenstreu)

(Zu Teil 1)

Ein Tag im Leben des Bradley Manning

Die Proteste von diversen Seiten, inkl. Störungen bei Obama-Auftritten, wären wohl seinem Wahlkampf im Wege gewesen. Deshalb: Bradley Manning wurde in ein "normales" Gefängnis verlegt und hat laut seinem Rechtsanwalt ein den Umständen entsprechenden "normalen" Gefängnisalltag.

Nachdem Folter nichts gebracht hat ausser schlechter PR, stelle ich mir nun vor, dass künftig klassische Methoden verwendet werden: Spitzel, die für einen "deal" alles erzählen was man hören will.

4.5.11

Pseudowissenschaft (18): Geschwurbel statt Information

Der SPIEGEL hat einen sehr guten Artikel über Geschwurbel in den Geisteswissenschaften, mit konkreten Beispielen.

Wem das noch nicht reicht: Postmodernism-Generator

3.5.11

Zwangsdemokratin Merkel - was sie täte, wenn sie könnte

Dass die USA erst schiessen und dann fragen, ist bekannt. Überraschend ist aber dass unsere Bundeskanzlerin genauso denkt (Quelle ist Pressekonferenz vom 2.5.2011):
Frage: Frau Bundeskanzlerin, dieser Erfolg, den Sie beschreiben, war offenkundig eine gezielte Tötung; vieles spricht dafür. Sollten auch deutsche Sicherheitskräfte in der Lage sein, auf diese Weise gegen Terrorhäupter vorzugehen?

BK´in Merkel: Ich bin heute erst einmal hier, um zu sagen: Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, bin Laden zu töten. Ich glaube, dass es vor allen Dingen für die Menschen in Amerika, aber auch für uns in Deutschland eine Nachricht ist, dass einer der Köpfe des internationalen Terrorismus, der so viele Menschen schon das Leben gekostet hat, gefasst bzw. getötet wurde und damit auch nicht mehr weiter tätig sein kann. Das ist das, was jetzt für mich zählt. Deshalb habe ich meinen Respekt für dieses Gelingen auch dem amerikanischen Präsidenten mitgeteilt, und das war mir auch ein Bedürfnis.
(Hervorhebung durch mich)

Nach rechtsstaatlichen Regeln hätte man den Typen ja vor Gericht stellen müssen (dann würde geklärt ob der Typ tatsächlich ein Terror-Organisator ist oder lediglich ein Selbstdarsteller und geistiger Brandstifter). Ihn lebendig zu schnappen wäre ohnehin kein Problem gewesen, z.B. mit einem Taser oder anderen nicht tödlichen Waffen. Dass Merkel eine "wild-west"-Lösung derart lobt, finde ich beunruhigend.

Nachtrag: Er war unbewaffnet (FTD).

Nachtrag 4.5: Merkels Wahrheitsminister
Steffen Seibert versucht zu relativieren (Kanzlerin hat Gefühle gehabt) und wird dabei noch peinlicher (Stern).

1.5.11

Danke, PC-Welt :-)

deshalb

28.4.11

Die Taten des Frank-Walter Steinmeier (13): Der Nichtwisser

ARD PANORAMA berichtet über eine "anonyme" Spende von Carsten Maschmeyer und die Nebenrolle von Steinmeier darin. Sein Kürzel findet sich auf diversen Dokumenten - er aber weiss merkwürdig wenig.


Update 1.4.2011: Maschmeyer bestreitet. Das widerspricht allerdings diesem Brief von Strohmann Axel J. Prümm . Oder der Wortlaut von Maschmeyer ist lediglich geschickt gewählt: Der Satz Ich habe niemals direkt oder indirekt an Herrn Prümm oder die Initiative Mittelstand 150.000 Mark für eine Anzeigenkampagne im Wahlkampf bezahlt könnte z.B. wahr sein, wenn die Zahlung über nur 149.999 Mark war.

22.4.11

Pseudowissenschaft (17): Ghostwriting (2)

Nach einem amerikanischen Ghostwriter hat nun auch ein deutschsprachiger Ghostwriter ausgepackt: Achim H. Pollert. (Tagesanzeiger Zürich) Beide Ghostwriter haben gemeinsam dass sie über fast beliebige Geisteswissenschaftliche Themen schreiben. Pollert gibt immerhin zu, dass seine Arbeiten nur mittelmässig sind.

19.4.11

"Qualitätsjournalismus" neu definieren (9): Quote gegen Kinderwürde

Im Rahmen des von Bertelsmann angedrohten "Qualitätsjournalismus" war wohl die Sendung "Die Super Nanny" vergessen worden. RTL soll 30000 Euro Bußgeld zahlen, weil ein 5-Jähriges Kind vor der Kamera geschlagen wurde. Anstelle einzugreifen hielt das Kamerateam fleißig drauf, und RTL nutzte den Vorfall um Zuschauer anzulocken. RTL versteht die Kritik nicht und will gegen das Bußgeld vorgehen. (SPIEGEL)

17.4.11

Pseudowissenschaft (16): Flüchtlinge aus der Kristallkugel

Eine 2005er Prognose der UN-Tochterfirma UNEP verkündete 50 Millionen "Klimaflüchtlinge" für 2010. Nachdem in 2011 nachgefragt wurde wo die Flüchtlinge bleiben, verschwand die Prognose aus dem web. (SPIEGEL, wattsupwiththat.com, Google Cache, Archive.org)

12.4.11

Teurer Parkschaden (3)

Hoppla! Ein A380 von Air France übersieht ein kleineres Flugzeug auf dem JFK Flughafen:

10.4.11

Rückblick: "Ernsthafter Widerstand nicht mehr zu erwarten"

Am 15.1.2009 glaskugelte Christian Stöcker in SPIEGEL Online über Netzsperren: "Ernsthafter Widerstand gegen von der Leyens Initiative ist trotz dieser Fragen nicht mehr zu erwarten". Wie man weiss, kam es anders. Zensursula wurde nach Blamagen längst auf einen anderen Posten abgeschoben, das Gesetz wurde nie angewendet, und es soll demnächst gestrichen werden - weil Löschen nun mal sinnvoller ist.

Dem Glaskugelschreiber hat es nicht geschadet: er ist jetzt Ressortleiter Netzwelt.

5.4.11

Thomas Middelhoff und die PR

Thomas Middelhoff hat Hans-Hermann Tiedje engagiert. (WAZ)

Das erinnert mich an Alexander Falk. Der hatte Probleme bei Gericht und darüber wurde berichtet. Er hatte auch Tiedje engagiert. Später bekam Falk 4 Jahre Haft. Die Aktivitäten von Tiedje haben vermutlich nicht geholfen.

Middelhoff hat bislang "nur" ein Zivilprozess an der Backe wegen gewisser Geschäfte aus seiner Zeit als Karstadt Arcandor-Vorstand (FNP). Ausserdem ist er der Meinung, es gäbe eine "Kampagne" gegen ihn. Verstehen kann ich es ja: Manager, die versagen, suchen die Schuld selten bei sich selbst, und öffentliche Kritik ertragen sie schon gar nicht.

Mein Lieblingsartikel über Middelhoff ist schon fast 10 Jahre alt, und er machte schon als Zeuge einen merkwürdigen Eindruck: "In Gottes Hand" (SPIEGEL)

25.3.11

FTD lässt Essay verschwinden (Update: wieder da)

Im RSS feed konnte man heute Nachmittag Folgendes lesen (Google Cache):
Atom-GAU: Die Illusion von der Sicherheit der Kernenergie
Financial Times Deutschland - vor 2 Stunden 4 Minuten
Wer die Chancen der Technik nutzen will, muss Risiken akzeptieren. Wie groß diese wirklich sind, können selbst Experten nur schätzen. Wir sollten lernen, mit einem gewissen Grad an Instabilität zu leben. Ein Essay
Über weitere Suchfragen findet sich der Text "Ein Essay von Klaus Heilmann. Angst ist wichtig, denn sichere Zeiten und falsche Einschätzung von Gefahren bergen Risiken", sowie "Klaus Heilmann ist Autor des kürzlich erschienenen Buchs "Das Risikobarometer: Wie gefährlich ist unser Leben wirklich?".

Das war dann wohl doch zu viel, sogar für Bertelsmann-Standards. Der Artikel ist unauffindbar.

Nachtrag 26.3.2011: Nun ist der Artikel doch da. Merkwürdig.

20.3.11

Arrrrrrggghhhh....



Auch das noch: SPIEGEL TV präsentiert die Rückkehr der Schulterpolster. Als seien die 80er nicht schlimm genug gewesen...

Nachtrag 19.6.2011: Heute hat sie das gleiche Teil nochmal getragen.

Nachtrag 12.8.2012: dito

Nachtrag 1.9.2013: dito

Nachtrag 24.11.2013: dito

Nachtrag 9.3.2014: dito

14.3.11

Es hat "Puff" gemacht




Nachtrag 15.3.2011: Das gibts wirklich, allerdings als Bastelbogen, und es macht nicht "Puff". (Telepolis)

12.3.11

Greenpeace entdeckt Kompetenz

Ein Heinz Smital von Greenpeace (Firma, die "was mit Umwelt" macht), immerhin Physiker, schadroniert in der RP über das Japanische AKW dessen Reaktor wegen Stromausfall nach Erdbeben nicht mehr gekühlt werden kann:
Es werde jedoch mit "sehr hoher Kompetenz" an der Lösung des Problems gearbeitet.
Und so sieht die "sehr hohe Kompetenz" aus (Welt):
Nach Angaben des NISA-Mitarbeiters habe TEPCO drei oder vier Generatorenfahrzeuge vor Ort, könne sie aber nicht anschließen, weil ein passendes Kabel fehle. Gestern abend wurde versucht, dieses Kabel per Flugzeug herbeizuschaffen. Gleichzeitig versuche das Unternehmen, aus einem anderen Kernkraftwerk eine Ersatzbatterie für den Notbetrieb des Kühlsystems zu dem havarierten AKW zu bringen.
Das konte auch niemand ahnen, dass in Japan Erdbeben auftreten! Und schon gar nicht dass dann auch noch der Strom ausfällt. Völlig überraschend!

5.3.11

no change (22): yes we can force stripping

Der gefangene US Soldat Bradley Manning wird neuerdings gezwungen, in bzw. vor der Zelle stundenlang nackt zu bleiben (Mitteilung seines Anwalts und noch eine sowie Bestätigung). Das Ganze ist eine Strategie aus der Bush Zeit um Gefangene "weich zu bekommen". (Consortiumnews, hier das CIA Memo dazu)

Nachtrag: täglich! (New York Times). Auch gute Analyse in Salon.

28.2.11

Mit Truecrypt wäre das nicht passiert

Der Zoll bzw. das Bayrische LKA hat einem Geschäftsmann am Flughafen als Teil einer "Kontrolle" einen Trojaner untergejubelt. (SPIEGEL) Selbst wenn der Mann ein Bios-Kennwort oder ein Windows-Kennwort hatte, hat es wohl gereicht, die Festplatte kurz auszubauen, woanders anzuschliessen, infizieren und wieder einzubauen.

Hätte der Mann TrueCrypt gehabt, hätte auch ein Ausbau keinen Erfolg gehabt.

23.2.11

Pseudowissenschaft (15): Der verständnisvolle Doktorvater

Die Universität Bayreuth hat heute - bewusst oder zufällig - dem noch-Verteidigungsminister besonders schnell seinen Doktortitel aberkannt. Damit ist der wohl aus den Schlagzeilen raus und kann auf den nächsten Skandal warten.

Ein anderer Skandal wird kaum thematisiert: nämlich dass der Doktorvater des Ministers, ein gewisser Prof. Dr.² Peter Häberle, schlecht gearbeitet hat, und auch nach den Anschuldigungen seinen Doktoranden vehement verteidigt hat. Ihm hätte auffallen müssen, dass sich der Schreibstil im Text ständig änderte. Oder dass manches vorher schon mal in der Zeitung zu lesen war. Oder dass, wie Rezensent Prof. Dr. Fischer-Lescano schreibt, "der Autor seinen Verfassungsbegriff nicht hinreichend entfaltet und damit weit hinter der wissenschaftlichen Diskussion zurückbleibt".

Die Note (*) "Summa cum Laude" war wohl eher Ausdruck der Bewunderung für den aufstrebenden Abgeordneten. Der Universität Bayreuth kann man den Vorwurf machen, dass sie keine Plagiatsfinder-Software eingesetzt hat, und nicht einmal routinemässig Google benutzt hat.

Nachtrag 25.2.2011: Ring frei in Bayreuth! Prof. Dr. Oliver Lepsius, ein direkter Kollege von Häberle, verkündet "Wir sind einem Betrüger aufgesessen". (FTD)

Nachtrag 26.2.2011: Lepsius hat nochmal nachgelegt, und er nicht irgendein Kollege von Häberle, sondern sein Nachfolger, und attestiert dem Minister "Realitätsverlust". (FTD)

Auch als Video:


Nachtrag 28.2.2011: Häberle ist überraschend aufgewacht und macht eine 180° Wende, schreibt von "schweren, unvorstellbaren Mängeln". (Welt)

Nachtrag 1.3.2011: Rücktritt des Ministers.

Nachtrag 3.3.2011: Zweitgutachter Rudolf Streinz im Interview (SPIEGEL)

(*) Mir ist unklar, ob die Note durch den Doktorvater selbst oder durch andere vergeben wurde. Somit soll hier nicht behauptet werden, dass Häberle die Note vergeben habe.

Kanonenfutter wird knapp (14): BILD Dir Deine Rekruten

Die Bundeswehr plant mit Hilfe von Anzeigen in BILD und BILD.de um Nachwuchs zu werben. (FTD)

So wird also das Ziel erreicht, Geringqualifizierte zu locken. Ich bin gespannt, wann auch in den entsprechenden TV-Sendungen der Zielgruppe geworben wird. Also z.B. DSDS, GZSZ, Explosiv, etc.

20.2.11

Nicht loszuwerden (3)

Die von manchen Leuten als "Journalistin" bezeichnete Sabine Christiansen droht schon wieder mit einer Sendung, diesmal auf ntv. Das Thema ist ihr Übliches: sie interviewt Wirtschaftsbosse. (Tagesspiegel)

Nachtrag: nicht einmal die eher unternehmernahe Zeitung Die Welt fand es gut. Sie agierte, wie nicht anders zu erwarten, eher als eine blosse Stichwortgeberin. Ohnehin würde sich kein Unternehmenschef auf Interviews einlassen, wenn es wirklich hart zur Sache gehe. Ein Tag pro Jahr auf der Hauptversammlung ist anstrengend genug!

19.2.11

Kanonenfutter wird knapp (13): dito

Bundeswehr fehlen Rekruten (SPIEGEL)

Schlecht anonymisiert (5): Der schöffende Blogger

FOCUS fragt, ob eine Schöffe aus dem Prozess gegen den Vater vom Winnender Amokschützen befangen sei:
Dem Nachrichtenmagazin FOCUS zufolge präsentiert sich der als „Politblogger“ bekannte Laienrichter Dietmar N. im Internet seit langem als bekennender Waffengegner. So sprach er sich bereits vor Prozessbeginn für ein striktes Verbot von Schusswaffen in Privathaushalten sowie ein schärferes Waffenrecht aus. Verstöße müssten „empfindlich“ bestraft werden.
Die Anonymisierung ist Unsinn. Eine Suche nach Politblogger Dietmar findet den blog leicht (mit einem lustigen Bild über eine WORD Version für unseren Plagiatsminister), aber auch diesen entlarvenden Eintrag. Da wird sich der Anwalt für die Revision nicht anstrengen müssen.

Nachtrag: Stellungnahme vom schöffenden Blogger. Dass er sich nicht als befangen betrachtet, ist irrelevant. Es kommt auf die "Besorgnis der Befangenheit" an, d.h. auf den "bösen Schein". Genau das ist aus meiner Sicht der Fall.

18.2.11

Das muss wirken!

Militärs sind feige, wenn es um die eigenen Absichten in der Öffentlichkeit geht. Anstelle klar zu sagen "das Teil soll bewaffnet sein damit wir die jeweiligen Feinde vernichten können", fordert ein "Oberstleutnant Jan Smekal" der Bundeswehr, dass Drohnen eine "Wirkfunktion" haben sollen, um adäquat zu reagieren. Das ist das Gleiche. (heise.de)

Inspiration ist wohl Star Wars "Das Imperium schlägt zurück". Eine Aufklärungsdrohne landet auf den Eis-Planeten Hoth, auf dem die Rebellen ihr Hauptquartier haben. Eine Sonde des Imperiums landet dort, wird entdeckt, und ballert sofort los als sie durch Luke entdeckt wird. Luke vernichtet sie zwar, allerdings zu spät, und das Imperium schlägt einige Film-Minuten später zu.

17.2.11

Heuchlerin des Tages (1): Hillary Clinton

Hillary Clinton schwadroniert über friedliches Protestieren und wie toll das doch sei, während gleichzeitig vor ihren Augen ein friedlicher Protestierer verhaftet wird. Sie redet seelenruhig weiter. (The Consortium)

15.2.11

Kanonenfutter wird knapp (12): Qualifikation Nebensache

Nachdem das Thema "Fremdenlegion" nicht so gut angekommen ist, werden die Hürden anderweitig abgesenkt, laut einem Papier der Bundeswehr:
... künftig verstärkt auch junge Menschen mit unterdurchschnittlicher schulischer Bildung beziehungsweise ohne Schulabschluss personalwerblich anzusprechen sein
Quelle: FTD

13.2.11

no change (21): yes we can get phone records

Die Obama-Regierung lässt sich weiterhin Telefonverbindungsdaten über internationale Anrufe geben - ohne Gerichtsbeschluss. (McClatchy)

12.2.11

Kanonenfutter wird knapp (11): Ausländer rein!

Unser Verteidigungsminister möchte nun auch hier lebende Ausländer in die Bundeswehr einstellen (FOCUS) - somit bekommen wir quasi eine eigene Fremdenlegion!

11.2.11

Lob für Guantanamo

Der ex US-Verteidigungsminister Rumsfeld behauptet, Guantanamo sei "eines der besten Gefängnisse der Welt". (FOCUS)

Aus Sicht von Bush, Rumsfeld, Cheney & co, sicherlich.

8.2.11

Peinliches Deutsche Bank Memo

Laut FTD ist in einem Prozess bezgl. Zins-Swaps (Wetten auf Zinskonstellationen) ein Memo aufgetaucht, in dem es heisst:
Es sollte ein Negativ-Geschäft werden. Nur so kann man an dem Kunden Geld verdienen.
Das nenne ich ehrlich! Logisch ist es allerdings auch. Eine Bank macht so eine Wette nur, wenn sie denkt, dabei zu gewinnen. Denn eine Bank hat erheblich mehr qualifiziertes Personal als ein Kunde, der sich auf etwas so Gefährliches einlässt.

5.2.11

Bohnen essen wie Terence Hill

Was kommt in einigen Filmen mit Terence Hill und Bud Spencer immer wieder vor? Bohnen mit Speck. Nachdem ich es immer wieder in deren Filmen gesehen habe, wollte ich es mal selbst ausprobieren, hier ist ein Rezept. So sieht das Ergebnis aus (anstelle vom Tomatenmark habe ich eine 200g Dose Tomaten "stückig" genommen, und kein Wasser hinzugetan, da 2 von 3 Dosen mit Bohnen selbst auch Tomatensauce hatten):

Dazu gabs Ciabatta.

Und hier ist das Vorbild:

30.1.11

Kanonenfutter wird knapp (10): Prämie für Frischfutter

Angeblich plant unser telegener Verteidigungsminister eine "Vermittlungsprämie" bei Eintritt in die Bundeswehr von bis zu 5000 Euro. (FOCUS) Unklar ist ob es sich tatsächlich um eine "Vermittlungsprämie" für den Werber handelt wie bei Zeitschriftenabos, oder ob der neue Soldat selbst das Geld bekommt, z.B. um sich Ausrüstung zu bestellen, u.a. bei Tchibo.

29.1.11

Rainer Schottländer jetzt mit blog

Rainer Schottländer ist ein Mann nach meinem Geschmack, und ist bekannt durch den ARTE-Film Das teuerste Flugblatt der Welt (auch hier und hier). Darin ging es um einzeln auf der Schreibmaschine abgetippte (!) Flugblätter die in einer DDR-Uni verteilt wurden. Trotz eines irren Aufwandes der Stasi wurde er nie erwischt. 40 Jahre später ist er noch immer unbequem, und das mit viel Humor - nun gegen den heutigen Staat: ("Stern, Spiegel, Focus bekomme ich am Kiosk für 3 Euro……und Sie wollen 59 Euro für 32 leere Seiten Reisepass von mir ?")

28.1.11

no change (20): yes we can keep Guantanamo

U.S. Präsident Obama hat über einen etwas komplizierten Umweg festgelegt, dass Guantanamo nicht geschlossen wird. (Tagesspiegel) Das war sein aus meiner Sicht Hauptversprechen im Wahlkampf gewesen. Aus dem Artikel:

Der Kongress hat kürzlich die Genehmigung des Verteidigungsetats mit einer Klausel verbunden, die es nahezu unmöglich macht, Guantanamo-Insassen ohne ausdrückliche Genehmigung des Parlaments zu Prozessen in die USA zu bringen. Obama hat kein Veto gegen dieses Budgetgesetz eingelegt, sondern es in unveränderter Form unterschrieben. Es hat jetzt Rechtskraft.


Update: Es ist noch schlimmer. Obama will Leute auch ohne Anklage für unbestimmte Zeit einsitzen lassen:

Weitere Kandidatin für den Darwin Award (2)

Dass Selbstmordattentäter zum Glück nicht gerade die Hellsten sind, zeigt nicht nur der Film Four Lions, auch in echt sieht es ähnlich aus. In Russland legte eine Frau sich einen Bombengürtel an der durch ein Handy per SMS gezündet werden sollte. Dummerweise schickte der Netzbetreiber ein "Frohes Neues Jahr" SMS als die Frau noch in ihrem Versteck war und die Bombe ging hoch, und die Dame hat sich somit für den Darwin Award qualifiziert. (PC Welt, gawker)

Netzbetreiber hätten auch eine Möglichkeit, Handy-Zweckentfremdung zu verhindern: SMS an Orten mit vielen Menschen mit einer zufälligen Verzögerung zustellen, wenn Sender und Empfänger im Umfeld des gleichen Sendemast sind. Ich vermute, dass dies in Afghanistan sogar schon praktiziert wird. Letztes Jahr zeigte ARD oder ZDF eine Reportage über eine kleine Taliban-Gruppe; die wollten irgendwann auch eine Bombe zünden um fürs TV anzugeben. Aber nichts passierte. Es wurde fürchterlich geflucht, dem Bombenbastler wurden Vorwürfe gemacht. Dann explodierte die Bombe doch, aber der Konvoi war längst weg. Dem örtlichen Taliban-Chef wurde später vorgelogen, dass alles geklappt hätte. Es kann aber auch sein, dass der Konvoi einen starken Störsender hatte.

27.1.11

Burkini nun gerichtsbekannt

Das Verwaltungsgericht Aachen hat entschieden (Beschluss vom 12.01.2011, Az: 9 L 518/10), dass sich eine 13-jährige moslemische Schülerin nicht aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht befreien lassen kann. (Beck Aktuell) Die Begründung ist interessant und zeigt dass die Richter über aktuelle Modetrends in der Kopftuch-Szene informiert sind: das Mädchen könne ja auch ein Burkini tragen. Ich bin gespannt, wie sich das in der Praxis auswirken wird. Schüler können sooo gemein miteinander sein. Eine 13-Jährige im Badeanzug wird niemand beachten; die gleiche im Burkini wird dagegen ein Fall für den Nachwuchs der "Fashion Police" sein, die schlimmstenfalls die Handy-Kameras zücken.

Passend zum Thema Schwimmen auch ein Bericht bei Telepolis: Zweidrittel der 2-5jährigen Kinder benutzen einen Computer, nur ein Fünftel kann schwimmen.

26.1.11

Dumm, dümmer, Steffi

Steffi fordert auf einer Veranstaltung "einen Notfallknopf für das sofortige Verlassen eines Chats anzubieten" (heise.de)

Hallooo?! Den gab es schon immer: Fenster schliessen. Oder ALT-F4. Oder auf das Symbol mit der Tür (bzw. Ähnliches) klicken.

Was sonst noch auf der Veranstaltung war: Content-Anbieter-Ehefrau Maria Furtwängler-Burda fordert Vorratsdatenspeicherung.

22.1.11

Die zweigeteilte Mehrwertsteuer (6)

Auf Silbermünzen gibt es 7%, auf Silberbarren dagegen 19% Mehrwertsteuer. (ARD Ratgeber Geld)

20.1.11

"Qualitätsjournalismus" neu definieren (8): Lob für Wiesenhof

Im Rahmen des von Bertelsmann angedrohten "Qualitätsjournalismus" liefert die FTD heute einen Artikel über die Firma Wiesenhof (PHW). Diese Firma ist stolz darauf, vom aktuellen Dioxin-Skandal nicht betroffen zu sein, und die Begründung dafür ist, dass sie fast alles selbst machen. Der Artikel ist zwar sehr interessant, aber trieft dermassen von Lob, dass er fast wie eine Pressemitteilung wirkt, besonders wenn Bewunderung wie "Wesjohann hat junge Augen in einem älter werdenden Gesicht" abgegeben wird (Gibt es denn überhaupt sowas wie "alte Augen"?).

Wiesenhof - war da nicht mal was? Ja, Report Mainz hatte da was berichtet. Das steht erst gegen Ende des Artikels in einem einzigen Absatz, und die Stellungnahme der Firma ist "Die PHW-Gruppe räumte die Verstöße ein und kündigte Verträge". Dass aber seinerzeit auch gegen die Überbringer der schlechten Nachricht vorgegangen wurde, kann man hier lesen.

Nachtrag 1.9.2011: Gestern gab es erneut einen negativen TV-Bericht über Wiesenhof, wieder mit schrecklichen Bildern. Die Ausrede klingt bekannt: Es waren Mitarbeiter einer externen Firma (PM Wiesenhof und noch eine). Eine weitere Sache, die eben nicht selbst gemacht wird. In dem Bericht wurden auch Leiharbeiter gezeigt, deren Verdienst lediglich 5,50 pro Stunde war.

18.1.11

Outsourcing auf die Spitze getrieben

Leihmutter schenkt Nicole Kidman zweite Tochter (Welt)

12.1.11

Pseudowissenschaft (14): Beforschte Pinguine

Ich fand es ja schon immer blöd, frei lebende Tiere mit Markierungen oder Messeinrichtungen zu belästigen, für irgendwelche "Forschungsergebnisse" die nicht wirklich wichtig sind. Inzwischen ist klar, dass sich dies negativ auf die Tiere auswirkt, zumindest wenn es sich um Pinguine handelt. (FTD) Es handelt sich um ein weiteres Beispiel vom Beobachter-Effekt (im bekannten Film "The Man Who Wasn't There" fälschlich als "Heisenberg Effekt" bezeichnet). Wer es noch dreister mag, der schaue zu den Soziologen und lese Teilnehmende Beobachtung.

1.1.11

Vorsätze für 2011

  1. Die Kreditkarte wird möglichst nicht mehr genutzt. Grund: Wikileaks. Man braucht sie auch kaum.
  2. Paypal wird möglichst nicht mehr genutzt. Grund: Wikileaks. Zugegeben, Paypal ist bequem, aber im Inland überflüssig.
  3. KaDeWe-Besuche vermeiden. Grund: es macht kaum noch Spass; Produkte die man kannte sind weg und durch andere ersetzt, und das was man kriegt ist "nur" teuer. Eine Schrippe dort kostet 30ct, sie schmeckt aber meiner Meinung nach genau wie eine für 10ct aus der Bäckerei beim türkischen Supermarkt. Ähnliches gilt für Hähnchen. Ich habe den Eindruck, dass die dunklen Zeiten von Herrn Middelhoff ihre Spuren hinterlassen haben. Auch nervend ist dass ähnliche Waren teilweise an völlig unterschiedlichen Stellen angeboten werden (Beispiel: Dessert-Saucen bei den Backwaren und bei der Tiefkühlkost). Das einige Positive: das freundliche Personal.
  4. Die Galeries Lafayette besuchen, in der Hoffnung dass es dort besser als im KaDeWe ist.
  5. Das Übliche: weniger essen, trinken, mehr bewegen, etc.