31.10.07

Belohnter Versager

Stan O'Neal ist für einen Milliarden Verlust bei Merrill Lynch verantwortlich. Deshalb muss er die Firma verlassen. Mit 161,5 Millionen Abfindung lässt sich das aber gut ertragen. (Die Welt)

Passend dazu ein anderer Artikel aus der gleichen Zeitung: Manager verschulden die meisten Firmen-Pleiten. Irgendwie logisch. Ich habe noch nie gehört, dass "einfache Mitarbeiter" eine Firma in die Pleite getrieben haben. Trotzdem sind sie es, die "freiwillig" auf Gehalt verzichten sollen, wenn das Management Fehlentscheidungen getroffen hat.

29.10.07

Kinder nähen für Kinder...

... und zwar Kinderkleidung die dann bei GAP verkauft werden sollte. Bis die Sache aufflog. (WDR Markt)

28.10.07

Putin PR

Kein April-Schwerz: Der Russische Präsident Putin will ein "Menschenrechtsinstitut" gründen. (SPIEGEL Online) Ich warte nun mit gespannt, wer das "Institut" leiten wird. Vielleicht sein Gas-Kumpel Gerhard Schröder?

27.10.07

Blinddarm doch nützlich

Schon immer hiess es, dass der Wurmfortsatz des Blinddarmes unbedeutend sei. Nun stellt sich heraus, dass er doch einen Sinn hat - wenn auch nur in der dritten Welt: der Ort ist eine Reserve an nützlichen Darm-Bakterien, die jedoch in entwickelten Ländern aufgrund der Hygienestandards überflüssig ist. (Stern, Science Daily)

23.10.07

Ganzheitlicher Beratungsansatz

Wer einer bei der Citibank um ein Privatkredit bittet, bekommt er diverse Zusatzprodukte der CiV Versicherung "angeboten". Natürlich "freiwillig" als Teil eines "ganzheitlichen Beratungsansatzes". Eine Familie bekam so Restschuldversicherung, drei Rentenversicherungen, zwei Lebensversicherungen sowie eine Unfallversicherung dazu vermittelt. (WDR Markt)

22.10.07

Raucher immer aggressiver!

Bei manchen Rauchern liegen die Nerven schnell blank, wenn sie auf ihr Verhalten angesprochen werden. Als Raucher und "Kickboxer" Sebastian S. von einem S-Bahn Mitarbeiter gebeten wurde, das Rauchen im Bahnhof einzustellen, trat er zu. Ergebnis: der Mitarbeiter landete zeitweise im Koma, und ist bis heute arbeitsunfähig, seine Familie praktisch zerstört. Sebastian S. wurde nun zu 8 Jahren Haft verurteilt. (Tagesspiegel, Die Welt) Ob er dort das Rauchen aufgeben wird?

21.10.07

Kulturelle Beobachtungen über das Arschgeweih

Gesundheitsreform durch Selbstbeteiligung

In Großbritannien greifen Zahnarzt-Patienten immer öfter zur "Selbstbeteiligung": sie ziehen sich die schmerzenden Zähne selbst, weil sie gar keinen Zahnarzt finden. (SPIEGEL Online) Vielleicht eine Inspiration für die nächste "Reform-Idee" von Ulla Schmidt?

20.10.07

Beschleunigt unterwegs

Wenn man einen Mietwagen bestellt, bekommt man manchmal einen besseren. Und so war ich neulich in einem Mercedes SL 350 Roadster unterwegs.

Angenehm:
  • Unglaubliche Beschleunigung. Und weil das so schön ist, braucht es Selbstkontrolle um irgendwann (nach sehr wenigen Sekunden) vom Gas zu gehen um die erlaubte Höchstgeschwindigkeit einzuhalten;
  • Super Sound. Das Geräusch beim starken Beschleunigen hat Formel-1-Qualität. Ganz besonders gut zu hören wenn man das Verdeck auf hat;
  • Bremse mit "Hold" Funktion: wenn man an der Ampel kurz nochmal draufdrückt, bleibt die Bremse "aktiv" bis man wieder Gas gibt;
  • DVD Player (Bild wird allerdings während der Fahrt abgeschaltet, damit sich der Fahrer auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren kann, anstelle z.B. durch Luciano Pavarotti abgelenkt zu werden).
Skurril:
  • Durch den hohen Aufmerksamkeitsfaktor/Angeberfaktor versuchen oft andere Verkehrsteilnehmer, "Ampel-Rennen" zu fahren, d.h. zu testen ob deren Beschleunigung noch höher ist. (sie ist es nicht)
Unangenehm:
  • Der SL ist zwar weniger eng als der SLK, den ich mal vor einigen Jahren gemietet hatte. Demnoch bleibt der Nachteil, dass man nicht ohne Verrenkungen ein- oder aussteigen kann. Auch kann man den Sitz nicht genug nach hinten schieben, es ist jedoch nicht so unangemehm wie im SLK;
  • Durch die "niedrige" Befestigung des Sicherheitsgurtes am Sitz "schneidet" dieser die Schulter, was Schmerzen zur Folge hat;
  • Rückspiegel nicht automatisch abblendbar;
  • Uhr mit Digitalanzeige;
  • Keine optische Einparkhilfe hinten, sondern nur akustisch; im Handbuch steht das allerdings anders.
Fazit: Für ein paar Tage wirklich supergeil.

9.10.07

Gedeihliche Verhältnisse

"Europa ist ein Kontinent, dem es immer gut ging, wenn es gedeihliche Verhältnisse zwischen Deutschen und Russen gab"
(Aus einer Rede von Gazprom-Unterstützer Ribbentrop Gerhard Schröder am 3. Oktober 2007 beim Erhalt des "Quadriga"-Preises)

Mal abwarten, was die Polen darüber denken.

(Fundstelle: ZDF Frontal 21 Toll! Geschichte)

6.10.07

Inkasso Team Moskau - alles nur Show?

Der Stern 41/2007 schreibt über das aus den Medien bekannte "Inkasso Team Moskau" (ITM) und unterstellt mehr Schein als Sein:
  • "Chef" Werner Hoyer ist gar nicht der Chef; der formal echte Chef heisst Jens Matthies und sitzt auf dem Besuchersessel
  • Hoyer hat 2002 Insolvenz angemeldet
  • "Russe" Igor Kulikow ist in Wirklichkeit ein Ossi, der die Stern-Journalisten anfleht nicht seinen echten Namen zu nennen
Die Dummen sind wohl die Gläubiger; laut Stern zahlen sie in der Regel für eine dreijährige "Mitgliedschaft" 50 Euro pro Monat. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt, dass ITM personell in der Lage ist, die vielen Gläubiger (und deren Schuldner) überhaupt zu betreuen, und liess ITM durchsuchen.

Nachtrag 20.10.2007: 20min.ch schreibt über einen enttäuschten Kunden aus der Schweiz, für den es am Ende hiess "Ausser Spesen nichts gewesen".

Nachtrag 25.10.2007: Werner Hoyer wurde vom Amtsgericht Celle zu 18000 Strafe verurteilt (100 Tagessätze) wegen uneidlicher Falschaussage, weil er laut Gericht falsche Angaben zu seinem Wohnsitz gemacht haben soll. Er hat Berufung eingelegt. (Cellesche Zeitung)

Nachtrag 21.1.2010: Verwaltungsgericht Lüneburg bestätigt Gewerbeuntersagung. Erwähnt werden eine Verurteilung wegen Nötigung und Falschaussage. Der Text nennt keinen Namen, es ist also unklar ob es sich diesmal um Hoyer handelt. (ntv, gefunden bei fastix)

4.10.07

Feierabend!

Weil das oberste Gericht von Texas Punkt 17:00 Schluss machte, wurde ein Gefangener hingerichtet. (Die Welt, Dallas Morning News, Houston Chronicle)

Allerdings gabs vorher noch Computerprobleme bei den Anwälten. Nicht bekannt ist, welches Betriebssystem verwendet wurde.