31.7.07

Börsenkristallkugel (2): Klaus Martini

"Bis Ende des Jahres kann der Dax auf 8500 Punkte steigen, in einem Jahr dürften 9000 Zähler zu erreichen sein"

Quelle: Klaus Martini, Chef-"Anlagestratege" der Deutschen Bank in der Welt am 31.7.2007.

Nachtrag 31.12.2007:
Der DAX-Jahresschlusskurs war 8.067,32. Der Jahreshöchstkurs war 8.151,57. Nach der "Prognose" von Herrn Martini fiel der DAX zwischendurch bis auf ca. 7300 Punkte.

Börsenkristallkugel (1): Michael Wiaterek

"Wir bleiben bei unserer Prognose für den Dax - 8200 Punkte bis Jahresende"

Quelle: Michael Wiaterek, leitender "Aktienstratege" der Dresdner Bank im Manager Magazin am 27.7.2007.

Nachtrag 31.12.2007:
Der DAX-Jahresschlusskurs war 8.067,32. Der Jahreshöchstkurs war 8.151,57. Also war die Prognose dicht dran.

28.7.07

Strafgefangene in Florida müssen anständiger werden

Nachdem nun Messe-Hostessen, der US-Bundesstaat Alabama, das US-Fernsehen, Cheerleader in Texas, Lastwagenfahrer in Texas, Kinder in US-Kindergärten, Daimler-Chrysler-Mitarbeitern in Indiana, US-Urinproben, PC-Tastaturen und Paris Hilton anständig geworden sind, müssen videoüberwachte Gefangene in Florida auf gewisse Dinge verzichten, oder diese Tätigkeiten zumindest unter einer Decke erledigen, um Zuschauer nicht zu schockieren (Telepolis, Miami Herald). Dann könnnen vielleicht die Videos auch an diesen Anbieter aus Wanker County verkauft werden.

24.7.07

Neu! Jetzt mit 12% weniger Inhalt!

Die neue Packung Somat "1 in 1" hat nun 12% weniger Inhalt. Dafür aber mit "Soda-Effekt":


Nachtrag 23.11.2011: Somat (Henkel) und Calgonit (Reckitt Benckiser) hatten jahrelang illegal Preise abgesprochen. Weil aber Somat zuerst gepetzt hat, muss es nicht zahlen. (Welt)

21.7.07

Mini-Gehirn ausreichend

In Frankreich arbeitet in der Gegend von Marseille ein Beamter, dessen Hirn aufgrund einer Wasserablagerung nur minimale Grösse hat. Sein IQ von 75 reicht für seinen Arbeitsplatz aus. (Focus, Netzeitung, The Lancet vol 370 p. 262)

20.7.07

Was Chinesen fälschen (2)

Chinesen fälschen nicht nur Schreibstifte oder ein Vorprodukt für Tierfutter, sondern nun auch Sensodyne Zahnpasta. Die Chinesische Version enthält ein Frostschutzmittel. (Die Welt)

18.7.07

Der Fotograph und der Zauberlehrling

Jemand hat vor der Auslieferung ein Harry Potter Buch abfotographiert und die Bilder ins Internet gestellt. Dummerweise stehen in den EXIF-Daten Typ und Seriennummer der Digitalkamera. (PC-Welt.de)

Alles was der Verlag nun tun muss, ist "das Internet" (oder erst mal Anbieter wie Flickr) nach (anderen) Bilddateien zu durchsuchen mit den "passenden" EXIF-Daten.

Alles was der "Fotograph" nun tun muss, ist seine (anderen) Bilder (Urlaubsfotos, ebay-Fotos, Haustierfotos) aus "dem Internet" zu löschen, und alle Leute ausfindig zu machen, denen er seine Bilder geschickt hat.

Mal sehen wer schneller ist.

Nachtrag: CANON äußert sich. (The Times)

14.7.07

Nicht loszuwerden

Als vor Jahren die ehemalige Saftschubse Stewardess Flugbegleiterin Luftverkehrservicefachkraft Sabine Christiansen die "Tagesthemen" verliess, dachte ich, nun wird das Deutsche Fernsehen besser. Doch sie kehrte zurück mit einer unternehmensnahen Talkshow. Zehn Jahre später verkündete sie erneut, aus dem Deutschen Fernsehen aufzuhören, um eine Show bei dem mir völlig unbekannten englisch-sprachigen Sender CNBC Europe zu machen. Aber nein: er droht erneut eine Rückkehr, meldet der Tagesspiegel.

Nachtrag: es gibt noch einen anderen, der nichts von ihr hält.

11.7.07

Norbert Geiss: nicht Guantanamo, sondern anständig

Norbert Geiss, "rechtspolitische Experte" der CSU ist dafür, für "Gefährder" Sicherungsverwahrung ohne Prozess einzuführen. Auf den Unterschied zu Guantanamo gefragt, erklärte er, dass es "vernünftiges Verhalten" sei. (Deutschlandfunk)

4.7.07

Tschüß, Indien

Outsourcing umgekehrt: Unternehmen lösen ihre Indien-Ableger wieder auf, und lassen Software nun in Afrika entwickeln - oder in den Ursprungsländern, d.h. Europa oder USA. Grund: die Inder verdienen immer mehr, und sind somit nicht mehr interessant. (pcwelt.de)

Haltet den Dieb!

Finanzminister Peer Steinbrück plant, fünf Milliarden Euro von der Bundesagentur für Arbeit zu stehlen um sie in den Bundeshaushalt zu stecken. Dabei gehört das Geld den Angestellten, die es für die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. (Die Zeit)

3.7.07

Geländegurke

Bei manchen Urteilen ist es bedauerlich, dass die Namen der Parteien nicht verraten werden. Ein ungenannter Geländewagen erweist sich als totale Fehlkonstruktion: das Urteil erwähnt eine deutlich verzögerte Beschleunigung bei 140 km/h und bemängelt zehn Sekunden zwischen Gangwechsel und weiterer Beschleunigung, sowie Bocken und Vibrieren bei Erreichen der Höchstgeschwindigkeit von 174 km/h aufgrund einer automatischen Abregelung. Das Vorgängermodell hatte diese "Features" noch nicht. Der unglückliche Käufer gewann den Prozess. (OLG Karlsruhe, Az.: 9 U 239/06)

Eine Google Suche nach Autos, die bei 174 km/h abgeregelt sind, findet diesen Artikel, allerdings von 2003, so dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob es sich um dieses Fahrzeug handelt. Außerdem ist dort von einem Vierstufen-Automatikgetriebe die Rede, im Urteil dagegen von einem Dreigang-Automatikgetriebe. Ich meine aber, dass das Urteil in den Punkt falsch ist, da Automatic-Getriebe heutzutage nicht mehr nur drei Gänge haben. Von der Marke her macht es aber Sinn, da sie in Deutschland kaum verkauft wird, und der Hersteller womöglich nicht daran gedacht hat, sein Produkt in einem Schnellfahrerland zu testen.

Erst bestreiten...

... dann ein bisschen zugeben.

Fall eins: SAP wegen Industriespionage
  • SAP bestreitet, sich widerrechtlich Software von Oracle beschafft zu haben (heise.de, 21.5.2007)
  • SAP gibt Zugriff auf Datenbanken von Oracle zu, es war aber nicht rechtswidrig, und nur eine Tochterfirma (dpa, 3.7.2007)
  • SAP gibt Schuld zu, der Schaden sei aber gering, und die Tochterfirma sei geschlossen (FTD, 6.8.2010)
  • SAP räumte ein, zur Patentverletzung durch seine inzwischen liquidierte US-Tochter TomorrowNow beigetragen zu haben (Welt, 29.10.2010) bzw. davon hätte wissen und es verhindern müssen ("reasonably should have known" about the abuses and failed to take steps to prevent them - San Jose Mercury News)
  • SAP soll laut Jury-Beschluss 1,3 Milliarden $ zahlen. (FTD) Das wird aber wohl in der nächsten Instanz weniger werden.
  • Genauso kam es dann auch: Jetzt sind es "nur" noch 272 Mio $ (FTD, 1.9.2011).
  • SAP gibt klein bei, und zahlt 306 Millionen $. (heise.de, 3.8.2012)
  • SAP legt noch was drauf, nun sind es 359 Millionen $. (heise.de, 14.11.2014)

Fall zwei: Marcus W. (alias Marco W.) wegen sexueller Mißbrauch einer 13-jährigen
  • "Es war nur ein Urlaubsflirt" (dpa, 22.6.2007)
  • "Sie hat mich angefasst, ich bin gekommen" (dpa 26.6.2007)
  • Verurteilung zu 2 Jahre und 2 Monate (SPIEGEL, 16.09.2009)

2.7.07

Lesung mit Barbra Streisand

Eigentlich ist ja Barbra Streisand wunderbar. Da enttäuscht es schon, dass sie für ihr Konzert in Berlin einen Teleprompter brauchte. (Stern)

1.7.07

Tschüß, Heuschrecke

Franz Müntefering von der SPD hatte im letzten Wahlkampf das Wort "Heuschrecke" für Finanzinvestoren (in englisch "private equity" bekannt) populär gemacht (und verschwiegen, daß die Schröder-Regierung sie durch die damalige Unternehmenssteuerreform überhaupt erst angelockt hatte). Nun kühlt sich die Lage ab: die Firmen, die in Wohnungen investiert haben, stellen fest, dass es sich nicht genug lohnt, werden nervös, und versuchen auszusteigen. (Die Welt)