Es ist faszinierend, wie einst technologisch grossartige Firmen bergab gehen. So ist Westinghouse, der Gewinner des Stromkrieges (Tesla gegen Edison) im vorletzten Jahrhundert heutzutage in mehr Firmen zersplittert als wenn man ein Glas auf den Boden werfen würde. Ähnliches gilt für die (umstrittene aber seinerzeit technologisch spitzenmässige) Chemie-Firma Höchst. Die Firma IBM war in ihren besten Zeiten gehasst und geliebt wie heute Microsoft, und ist heute nur noch ein X-beliebiger Dienstleister (der aber immerhin ein Produkt das in den 70ern eher ungeliebt war, nun endlich einsetzt, nämlich "System R", das heutige DB2). IBM hat zwar den PC nicht erfunden, aber in den 80ern waren alle PCs "IBM Kompatibel". Heute produziert IBM keine PCs mehr, die Rechte wurden an eine Firma aus China verkauft.
Nun ist HP dran, eine frühere "großartige Amerikanische Firma". Alpha-Männchen Léo Apotheker, der vorher schon bei SAP keinen Erfolg hatte, hat nun die "Idee" das PC Geschäft auszulagern. (FTD)
Zu HP habe ich eine besondere Beziehung. Meine Mitschüler hatten damals (197x) entweder TI-Taschenrechner (TI war damals auch eine "großartige Amerikanische Firma") oder HP-Tachenrechner. HP-Taschenrechner waren was besonderes: anstelle "ganz normal" zu arbeiten mit Operatoren und Klammern und so, verwendete HP die umgekehrte Polnische Notation. Die war etwas merkwürdig, aber wenn man das Konzept verstanden hatte, war es genial. Also wurde vom ersten in den Ferien selbst verdienten Geld ein HP33C Taschenrechner besorgt. Programmierbar, mit 50 Einträgen. Kosten: ich glaube, etwa 250 Euro. Und nach dem Diebstahl ein zweiter. Irgendwo liegt der vermutlich noch herum. Irgendwann in den 80en brachte HP Laserdrucker auf den Markt: Gut aussehende Schreiben, kein Matrix-Scheiss. Jahre später: der HP Laserjet 4J war der erste für Privatleute bezahlbare - nicht schnell, aber das Ergebnis war gut. Ich kaufte dann den HP Laserjet 5J und der hielt 11 Jahre. Die HP Pavillon PCs waren auch nett. Nicht zu teuer, nettes Design, das Lüftungsproblem war gut gelöst, zwei inzwischen abgelöste stehen noch bei mir herum. Und zwei Monitore laufen noch heute, weil sie gute technische Qualität haben und einen schönen Standfuß - Zufriedenheit Total! Vor 2 Jahren, als ein neuer PC fällig war, war zu HP in online-shops nichts mehr Sinnvolles zu finden. Also Wechsel zu ACER, nichts besonderes, funktioniert aber problemlos, mehr aber auch nicht. Der Anfang vom Ende.
Nachtrag 22.9.2011: Léo Apotheker ist raus. (heise)
Nachtrag 28.10.2011: HP soll sein PC-Geschäft nun doch behalten. (heise)
19.8.11
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