14.9.05

Abenteuer Kühlung der Grafikkarte

Mein aktueller PC hat eine ATI X600 PCIe Grafikkarte - leider mit Lüfter. Dieser Lüfter fing in den letzten Tagen an zu rumpeln. Ein Austausch scheint es nicht zu geben. Mein Plan war daher, eine ATI X300 PCIe Karte für 50€ zu kaufen, die wird passiv gekühlt. Als auf zu Conrad Electronic. Die hatten die Karte nicht im Laden. Daher wich ich aus zu Plan B: für 20€ ein Thermaltake Fanless VGA Heatpipe Cooling Bausatz gekauft. Anstelle eines Lüfters gibt es zwei enorme Alu-Kühlkörper, durch zwei Kupferstäbe ("heatpipe") verbunden.

21:00 Uhr: Es gibt eine Kurzbeschreibung in Deutsch, und eine ausführliche Beschreibung in englisch. Die Anleitung ist gut verständlich - leider funktioniert sie nicht hundertprozentig, wie sich bald zeigen wird.

Der laute Lüfter wird von der Karte entfernt, die alte Wärmeleitpaste vorsichtig entfernt. Nun geht's zur Sache. Neue Wärmeleitpaste wird aufgetragen...

Erstes Hindernis:
Zur Befestigung eines Elements auf die GPU muß die Karte umgedreht werden, wodurch das Element inkl. zwei Schrauben wieder herausfallen würde. Abhilfe: alles erstmal temporär mit Klebeband befestigen. Klappt.

Zweites Hindernis:
Aufgrund falscher Abstandsberechnungen berührt eines der Teile nicht die Rückseite der Karte, obwohl die Anleitung dies ausdrücklich fordert. Ich helfe mir mit zwei gefalteten Stückchen Papier. Klappt.

22:00 Uhr: Jetzt heisst es die beiden riesigen Alu-Kühlkörper montieren - vorher ist wieder viel dünn aufgetragene Wärmeleitpaste notwendig. Außerdem müssen 8 sehr kleine Schrauben zwischen den Kühlrippen montiert werden. Erstaunlicherweise fallen die Schrauben genau richtig in die Löcher. Beim zweiten Kühlkörper muss die Heatpipe nochmal verbogen werden um Paste aufzutragen - klappt, das Kupfer ist flexibel.

22:30 Uhr: Die Karte ist nun fertig. Dummerweise reicht der Platz nicht. Die "fertige" Karte nimmt den Platz von 2,1 Karten, weil der untere Kühlkörper zu dick ist. Also muß die TV-Karte ein Platz tiefer installiert werden, sie wäre sonst zu nahe - es sind somit nun zwei Plätze unter der Grafik-Karte frei. Nach einigem Fummeln klappt auch dieser Umbau.

Nach einem Neustart, und Re-Installation der Treiber der TV-Karte funktioniert alles. Es ist 23:00, gerade rechzeitig für ZAPP, das ich schaue während ich diese Zeilen schreibe. Die Kühlkörper werden warm, also war der Einbau korrekt.

Fazit: Wer es sich leisten kann, sollte lieber eine passive Karte "ab Werk" kaufen. Der Bausatz von Thermaltake ist nicht völlig durchdacht, und mühsam zusammenzubauen, und das Ergebnis ist zu groß.

3 Kommentare:

  1. Hallo Tilman,

    wußte gar nicht, dass Du ein so großer Bastler bis.

    G

    AntwortenLöschen
  2. Naja... eigentlich habe ich ja nur die Anleitung befolgt. Im Grunde gings um Schrauben und Schmieren (der Wäremeleitpaste). In der Nacht gabs einen rätselhaften Absturz... womöglich muss ich mir also doch eine X300 Karte kaufen. Aber derzeit geht's, und der PC ist wieder angenehm ruhig.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo. das hast du sehr gut gelöst dieses Problem, ich hatte auch immer Probleme mir der Grafikkarten-Kühlung... Habe auch mal alles geputz und neue Paste drauf, geht wieder gut. Überlege mir aber eine Wasserkühlung zu kaufen. Lg. Loot

    AntwortenLöschen