31.12.06

Wir schreiben einen Geschäftsbrief

Das reinste Elend: Telepolis über die Schwierigkeiten eines Lehrers an einer Berufsschule, seine Schüler dazu zu bringen, einen einfachen Geschäftsbrief am Computer zu erstellen.

29.12.06

Nicht handzahm (14): Das Knabbern am Dosenöffner

Aufgrund eines Tipps habe ich in diesen Tagen die Hand nicht mehr weggezogen, wenn das Katzenkind versuchte, nach meine Hand zu schnappen. Und siehe da: es ist mehr ein Knabbern als ein Beissen. Insgesamt ergab sich dadurch sogar ein Verbesserung: es gelang heute bereits mehrfach, den Bauch etwas zu streicheln. Der war bisher immer die absolut verbotene Zone gewesen.

25.12.06

Geheime Selbstmorde

Berlins neue Justizsenatorin Gisela von der Aue weiss, was gegen die vielen Selbstmorde in Berliner Gefängnissen zu tun ist: sie zukünftig geheim halten. (Tagesspiegel, RA Hoenig)

Zeitschriften im Iran werden anständiger

Im Iran sind nicht nur die Modenschauen anständiger als bei uns; bei westlichen Zeitschriften wird mit dem schwarzen Filzstift nachgeholfen, wenn Abendkleider oder Röcke zu viel Haut sehen lassen, schreibt Telepolis und liefert Bilder dazu.

21.12.06

Nicht handzahm (13): Das Borg-Prinzip

Die Borg sind Außerirdische aus den Star Trek Serien die sich an Feinde anpassen. Genau so ist es mit dem Katzenkind. Jede Technik, sie in den Transportkorb zu bekommen, kann nur einmal verwendet werden, danach ist das Katzenkind gewarnt und fällt nicht mehr drauf rein.

Seit der Kastration sind 10 Tage vergangen: Zeit zum Ziehen der Fäden. Sie mit Essen oder Mäuse in den Transportkorb zu locken war nicht erfolgreich. Plan B wäre gewesen, das Katzenkind am Nacken zu schnappen und dann ab in die Kiste. Dafür sind Lederhandschuhe notwendig - doch irgendwie weiss sie, dass diese Ärger bedeuten, da der Tierarzt auch welche benutzt. Nach einigen Minuten sah somit die Küche schlimm aus (zwei Pflanzen zerstört) obwohl ich sie noch nicht einmal angefasst hatte.

Irgendwann war sie in einer Ecke. Ich und der Korb davor. Und eine längliche Pappkiste (ironischerweise eine, in der CAREOX Produkte geliefert wurden, zum Beseitigen von gewissen Katzengerüchen). Da ist sie freiwillig rein. Schwupps, Kiste verschlossen, und später über dem Transportkorb ausgekippt.

Der Wutanfall unterblieb diesmal. (Er hatte ja auch schon vorher stattgefunden!). Beim Tierarzt wurden die Fäden gezogen, und eine Pediküre gabs auch - so ist Anfassen weniger gefährlich. Und weil Weihnachten war, hat's nichts gekostet.

20.12.06

Will jemand 'ne Moschee kaufen?

Die Mevlana Moschee am Kottbusser Tor (dort wo früher der Anlageberater-Iman gepredigt hat) wird bald zwangsversteigert.

Die "Geheimsprache" der Rezensionen für Oper, Ballett und Theater

Für Arbeitszeugnisse gibt es eine "Geheimsprache":
  • Er hatte Interesse an seiner Arbeit (= Fauler Sack)
  • Er hat sich bemüht (= Unfähige Niete)
  • Er hatte Einfühlungsvermögen für die weibliche Belegschaft (= Sexuelle Belästigung)
  • Zu Vorgesetzten hatte er ein gutes Verhältnis (= Schleimer)
Gleiches gibt es für Hotel-Kataloge:
  • Haus mit jungem Publikum (= Wegen Lärm der Disco kann man erst ab 5 schlafen)
  • Verkehrsgünstige Lage (= Verkehrslärm)
  • Kurze Transferzeit (= In der Einflugsschneise)
  • Aufstrebende Gegend (= Baulärm ab 7)
Für die Bühne ähnliches:
  • Mutige Inszenierung (= Mutig sind die Leute, die nicht in der Pause oder schon vorher abhauen)
  • Es wurde auf Schnickschnack verzichtet (= die Bühne ist nackt)
  • Das Stück wurde in die Gegenwart verlegt (= Der Autor würde im Grabe rotieren, wenn er wüsste, was mit seinem Meisterwerk getan wurde)
  • Überraschende Aufführung (= Es wird geschossen, Hörschaden droht)
  • Eigenwillige Sicht auf Tschaikowskys Handlungsballett (= die Tänzer brüllen und fauchen)
Berlin ist ein Standort für "umstrittene" Inszenierungen. Immerhin gibt es drei Opernhäuser, die trotz chronischen wirtschaftlichen Misserfolges weiter tüchtig subventioniert werden. (Schulbücher müssen Berliner Eltern dagegen selbst bezahlen)

Wer in Berlin ins Ballett geht in der Hoffnung, Grazien zu beobachten die ihren Körper und ihre Gesundheit über Jahre belastet haben um uns ihre Anmut zu zeigen, irrt. Da kam z.B. im Jahr 2000 eine Choreographin Birgit Scherzer auf die "Idee", Schwanensee mit einem Motorrad auf der Bühne aufzuführen. Der Höhepunkt des Stücks, der pas de quatre der jungen Schwäne im zweiten Akt (dauert nur ca. 2 Minuten), wurde als lächerliche Parodie aufgeführt.

Wer in die Oper (womöglich mit dem Nachwuchs) geht um eine bunte, märchenhafte Aufführung zu erleben, kann im Jahr 2006 auch eine "Überraschung" erleben. Da ist ein Hans Neuenfels der Meinung, das Titelobjekt aus der Zauberflöte sei durch einen gigantischen hölzernen Penis darzustellen, und auch sonst hatte er einige "Ideen".

Da freue ich mich, dass zumindest ein Architekt es schaffte, sein Werk gegen Verhunzung zu sichern. Klassische Komponisten haben es da schwerer: Urheberrecht gilt nur 70 Jahre nach dem Tod.

Wie BILDBlog meine Statistik verbesserte

Am Montag 18.12 mittags wurde der 24-Stunden-Werbelink geschaltet den ich gewonnen hatte, und zwar richtig nett, mit Laufschrift. Heute am 20.12 Mittags wurde der Werbelink wieder entfernt. Es wurde also ein 48-Stunden-Werbelink. Doch was bringt das statistisch?

(Statistik: blogcounter.de, nochmal geholt am 27.12)

Wie man sieht: normalerweise schauen lediglich etwa 20 Besucher pro Tag rein. Dank BILDBlog wurden es insgesamt über 2500 mehr. Danke, BILDBlog :-)

Und nun, zurück in die Bedeutungslosigkeit.

17.12.06

Gewonnen!

Juhu, ich habe im BILDblog-Preisrätsel "Wer kennt diese Frau?" gewonnen. Ich kam drauf mit Hilfe des Hinweises dass sie (Vicky Leandros, eine mir ansonsten völlig unbekannte Sängerin) Deutschland retten würde, das brachte mich auf den Eurovision Song Contest. Mit Hilfe von Wikipedia kam ich dann an den Namen.

Der wichtigste Beitrag im Blog

Der wichtigste Link außerhalb des Blogs

15.12.06

Piloten ist nichts verboten - ausser Steuerhinterziehung (2)

Die Idee eines Piloten, seinen Wohnsitz in einen Briefkasten in Dubai zu verlegen, überzeugte sein Finanzamt nicht. Das Finanzgericht Baden-Württemberg war aus folgenden Gründen ebenfalls nicht überzeugt (Quelle: C.H. Beck):
  • Er habe in der Nähe von Frankfurt eine Wohnung;
  • Er habe zwar seinen Miteigentumsanteil an seine Lebensgefährtin übertragen, behalte sich aber den Nießbrauch vor, und sie sei im Fall der Trennung zur Rückübertragung verpflichtet;
  • Vor dienstfreien Tagen gingen stets Flüge nach Frankfurt, und danach von Frankfurt ab;
  • Er sei im besagten Zeitraum nie in Dubai gewesen.
Hoffentlich stellt sich dieser Pilot im Cockpit nicht auch so dämlich an.

12.12.06

Nicht handzahm (12): Kastration des Grauens

Beim Katzenkind war die vertragliche Kastration fällig, kostenlos im Tierheim. Sie wurde mit einer Spiel-Maus erfolgreich in einen Transportkorb gelockt. Nach Schliessen der Tür folgte ein Wutanfall für etwa eine Stunde, während des Transports lag sie dann friedlich. Bei Abholung am Nachmittag war sie (scheinbar) auch schon wieder wach. Auf Anfrage, was denn zu tun sei, falls es Nachblutungen gäbe, war die Antwort, das sei noch nie passiert, und dann müsse man eben eine nicht näher beschriebene Notfallnummer wählen.

Zuhause war eine niedrige Kiste mit Handtücher im Arbeitszimmer eingerichtet worden. Das Katzenkind wollte allerdings lieber ins kalte Schlafzimmer und torkelte (offenbar doch noch narkotisiert) dorthin. Es gelang sie zurück ins Arbeitszimmer zu drängen. Nun wollte sie sich hinter Bücher verstecken, was aufgrund von früheren Massnahmen nicht gelang. Sie ging dann schließlich zumindest zeitweise in die Handtuch-Kiste.

Dann musste sie kotzen. Bei Katzen wird dies durch ein Klopfgeräusch angekündigt, wobei der ganze Körper bebt. So geschah es dann auch. Danach torkelte sie wieder herum, wobei Bluttropfen entdeckt wurden, die nach und nach grösser wurden. Die stammten aus der Bauchwunde.

Also die Kiste mit weiteren Handtüchern abgedeckt und auf zum "normalen" Tierarzt, der noch offen hatte. Sie ging als Notfall rein, vor 5 Wartenden. Der Arzt handelte auch gleich, setzte sie wieder in die Narkose. Später rief er an, dass eine Ligatur von einer Vene abgegangen sei.

Am nächsten Tag konnte ich sie abholen. Die Aktion kostete 181 Euro. Das Katzenkind hatte noch einen Verband für den Venen-Katheter (für Blutplasma). Dieser Verband sollte nach einer Stunde entfernt werden - eine knifflige Aufgabe. Das war dann aber nicht nötig: sie hat sich den Verband selbst entfernt.

Neues Wort (XII)

unboxing videos: Filme von Leuten beim Auspacken von Geräten (teure Handies, MP3-Player, Playstations etc). Beinahe so aufregend wie das ARD-Programm "Die schönsten Bahnstrecken Europas".

Update 22.12: Telepolis findet es auch langweilig.

9.12.06

Bochumer Geschmäckle (2)

Nach sechs Jahren ist das Strafverfahren gegen Christian Kluth, dem Herausgeber des Stadtmagazins Mein-Bochum (der gewagt hatte, das Verhalten des damaligen Bochumer IG-Metall-Fürsten und Sonntagsmaler Ludger Hinse zu kritisieren) endlich zu einem positiven Ende gekommen: Der Freispruch der ersten Instanz wurde in der Berufung bestätigt. In einem Kommentar dazu freut sich Kluth nicht nur, sondern scheint in all den Jahren auch etwas nachdenklich geworden sein.

Entscheidungen des Menschenrechtsgerichts werden nicht umgesetzt

Der Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat bemängelt, dass Entscheidungen nicht umgesetzt werden (AFP, Tagesspiegel). Konkret spricht er den auch mir bekannten Fall Görgülü (Tagebuch der Familie) an:
Er sei daher "einigermaßen überrascht" darüber, dass das Straßburger Urteil im Verfahren um das Sorgerecht des türkischen Vaters Kazim Görgülü bis heute nicht umgesetzt sei. (...) Der Menschenrechtsgerichtshof verurteilte Deutschland im Februar 2004 wegen Verstoßes gegen das Grundrecht auf Schutz der Familie. Dennoch lebt der heute sieben Jahre alte Junge weiter bei einer Pflegefamilie.
Es ist sogar noch schlimmer. Zwar wird neuerdings die Zwangsadoption zumindest durch die Behörden nicht mehr betrieben; Herr Gramatke, der Leiter vom Jugendamt des Landkreis Wittenberg, versucht nun ("Plan B") statt dessen nun die Zwangspflegschaft (natürlich als Teil des "Kindeswohls"), wofür Herr Görgülü sogar die Kosten tragen müsste.

Das ist auch noch nicht alles. Herr Görgülü regt sich auf, dass die Stellvertretende Jugendamtsleiterin und Leiterin des sozialen Dienstes, Frau Pelz, wieder in der Sache tätig ist, obwohl sie für die Menschenrechtsverletzungen mitverantwortlich gewesen sei. Herr Gramatke reagierte: er drohte Herr Görgülü mit einer Strafanzeige. Görgülü liess seine Anwältin antworten. Leider erwähnt sie nicht das "Gestapo-Methoden" Urteil 1 BvR 1770/91 des BVerfG ("Das Recht des Bürgers, Massnahmen der öffentlichen Gewalt ohne Furcht vor staatlichen Sanktionen zu kritisieren, gehört zum Kernbereich des Grundrechts auf Meinungsäusserungsfreiheit").

6.12.06

Dr² Küchenhilfe

Manchmal bringt das Fernsehen unglaubliche Geschichten: Claudia Wassmann, eine Wissenschaftlerin mit Doppel-Doktortitel kehrt aus privaten Gründen nach Deutschland zurück, und meldet sich beim örtlichen Arbeitsamt Arbeitsagentur. Die bietet ihr einen "ein Euro" Arbeitsplatz als Küchenhilfe an, und schikaniert sie auch sonst nach allen Regeln der Kunst (Frontal 21).