30.1.11

Kanonenfutter wird knapp (10): Prämie für Frischfutter

Angeblich plant unser telegener Verteidigungsminister eine "Vermittlungsprämie" bei Eintritt in die Bundeswehr von bis zu 5000 Euro. (FOCUS) Unklar ist ob es sich tatsächlich um eine "Vermittlungsprämie" für den Werber handelt wie bei Zeitschriftenabos, oder ob der neue Soldat selbst das Geld bekommt, z.B. um sich Ausrüstung zu bestellen, u.a. bei Tchibo.

29.1.11

Rainer Schottländer jetzt mit blog

Rainer Schottländer ist ein Mann nach meinem Geschmack, und ist bekannt durch den ARTE-Film Das teuerste Flugblatt der Welt (auch hier und hier). Darin ging es um einzeln auf der Schreibmaschine abgetippte (!) Flugblätter die in einer DDR-Uni verteilt wurden. Trotz eines irren Aufwandes der Stasi wurde er nie erwischt. 40 Jahre später ist er noch immer unbequem, und das mit viel Humor - nun gegen den heutigen Staat: ("Stern, Spiegel, Focus bekomme ich am Kiosk für 3 Euro……und Sie wollen 59 Euro für 32 leere Seiten Reisepass von mir ?")

28.1.11

no change (20): yes we can keep Guantanamo

U.S. Präsident Obama hat über einen etwas komplizierten Umweg festgelegt, dass Guantanamo nicht geschlossen wird. (Tagesspiegel) Das war sein aus meiner Sicht Hauptversprechen im Wahlkampf gewesen. Aus dem Artikel:

Der Kongress hat kürzlich die Genehmigung des Verteidigungsetats mit einer Klausel verbunden, die es nahezu unmöglich macht, Guantanamo-Insassen ohne ausdrückliche Genehmigung des Parlaments zu Prozessen in die USA zu bringen. Obama hat kein Veto gegen dieses Budgetgesetz eingelegt, sondern es in unveränderter Form unterschrieben. Es hat jetzt Rechtskraft.


Update: Es ist noch schlimmer. Obama will Leute auch ohne Anklage für unbestimmte Zeit einsitzen lassen:

Weitere Kandidatin für den Darwin Award (2)

Dass Selbstmordattentäter zum Glück nicht gerade die Hellsten sind, zeigt nicht nur der Film Four Lions, auch in echt sieht es ähnlich aus. In Russland legte eine Frau sich einen Bombengürtel an der durch ein Handy per SMS gezündet werden sollte. Dummerweise schickte der Netzbetreiber ein "Frohes Neues Jahr" SMS als die Frau noch in ihrem Versteck war und die Bombe ging hoch, und die Dame hat sich somit für den Darwin Award qualifiziert. (PC Welt, gawker)

Netzbetreiber hätten auch eine Möglichkeit, Handy-Zweckentfremdung zu verhindern: SMS an Orten mit vielen Menschen mit einer zufälligen Verzögerung zustellen, wenn Sender und Empfänger im Umfeld des gleichen Sendemast sind. Ich vermute, dass dies in Afghanistan sogar schon praktiziert wird. Letztes Jahr zeigte ARD oder ZDF eine Reportage über eine kleine Taliban-Gruppe; die wollten irgendwann auch eine Bombe zünden um fürs TV anzugeben. Aber nichts passierte. Es wurde fürchterlich geflucht, dem Bombenbastler wurden Vorwürfe gemacht. Dann explodierte die Bombe doch, aber der Konvoi war längst weg. Dem örtlichen Taliban-Chef wurde später vorgelogen, dass alles geklappt hätte. Es kann aber auch sein, dass der Konvoi einen starken Störsender hatte.

27.1.11

Burkini nun gerichtsbekannt

Das Verwaltungsgericht Aachen hat entschieden (Beschluss vom 12.01.2011, Az: 9 L 518/10), dass sich eine 13-jährige moslemische Schülerin nicht aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht befreien lassen kann. (Beck Aktuell) Die Begründung ist interessant und zeigt dass die Richter über aktuelle Modetrends in der Kopftuch-Szene informiert sind: das Mädchen könne ja auch ein Burkini tragen. Ich bin gespannt, wie sich das in der Praxis auswirken wird. Schüler können sooo gemein miteinander sein. Eine 13-Jährige im Badeanzug wird niemand beachten; die gleiche im Burkini wird dagegen ein Fall für den Nachwuchs der "Fashion Police" sein, die schlimmstenfalls die Handy-Kameras zücken.

Passend zum Thema Schwimmen auch ein Bericht bei Telepolis: Zweidrittel der 2-5jährigen Kinder benutzen einen Computer, nur ein Fünftel kann schwimmen.

26.1.11

Dumm, dümmer, Steffi

Steffi fordert auf einer Veranstaltung "einen Notfallknopf für das sofortige Verlassen eines Chats anzubieten" (heise.de)

Hallooo?! Den gab es schon immer: Fenster schliessen. Oder ALT-F4. Oder auf das Symbol mit der Tür (bzw. Ähnliches) klicken.

Was sonst noch auf der Veranstaltung war: Content-Anbieter-Ehefrau Maria Furtwängler-Burda fordert Vorratsdatenspeicherung.

22.1.11

Die zweigeteilte Mehrwertsteuer (6)

Auf Silbermünzen gibt es 7%, auf Silberbarren dagegen 19% Mehrwertsteuer. (ARD Ratgeber Geld)

20.1.11

"Qualitätsjournalismus" neu definieren (8): Lob für Wiesenhof

Im Rahmen des von Bertelsmann angedrohten "Qualitätsjournalismus" liefert die FTD heute einen Artikel über die Firma Wiesenhof (PHW). Diese Firma ist stolz darauf, vom aktuellen Dioxin-Skandal nicht betroffen zu sein, und die Begründung dafür ist, dass sie fast alles selbst machen. Der Artikel ist zwar sehr interessant, aber trieft dermassen von Lob, dass er fast wie eine Pressemitteilung wirkt, besonders wenn Bewunderung wie "Wesjohann hat junge Augen in einem älter werdenden Gesicht" abgegeben wird (Gibt es denn überhaupt sowas wie "alte Augen"?).

Wiesenhof - war da nicht mal was? Ja, Report Mainz hatte da was berichtet. Das steht erst gegen Ende des Artikels in einem einzigen Absatz, und die Stellungnahme der Firma ist "Die PHW-Gruppe räumte die Verstöße ein und kündigte Verträge". Dass aber seinerzeit auch gegen die Überbringer der schlechten Nachricht vorgegangen wurde, kann man hier lesen.

Nachtrag 1.9.2011: Gestern gab es erneut einen negativen TV-Bericht über Wiesenhof, wieder mit schrecklichen Bildern. Die Ausrede klingt bekannt: Es waren Mitarbeiter einer externen Firma (PM Wiesenhof und noch eine). Eine weitere Sache, die eben nicht selbst gemacht wird. In dem Bericht wurden auch Leiharbeiter gezeigt, deren Verdienst lediglich 5,50 pro Stunde war.

18.1.11

Outsourcing auf die Spitze getrieben

Leihmutter schenkt Nicole Kidman zweite Tochter (Welt)

12.1.11

Pseudowissenschaft (14): Beforschte Pinguine

Ich fand es ja schon immer blöd, frei lebende Tiere mit Markierungen oder Messeinrichtungen zu belästigen, für irgendwelche "Forschungsergebnisse" die nicht wirklich wichtig sind. Inzwischen ist klar, dass sich dies negativ auf die Tiere auswirkt, zumindest wenn es sich um Pinguine handelt. (FTD) Es handelt sich um ein weiteres Beispiel vom Beobachter-Effekt (im bekannten Film "The Man Who Wasn't There" fälschlich als "Heisenberg Effekt" bezeichnet). Wer es noch dreister mag, der schaue zu den Soziologen und lese Teilnehmende Beobachtung.

1.1.11

Vorsätze für 2011

  1. Die Kreditkarte wird möglichst nicht mehr genutzt. Grund: Wikileaks. Man braucht sie auch kaum.
  2. Paypal wird möglichst nicht mehr genutzt. Grund: Wikileaks. Zugegeben, Paypal ist bequem, aber im Inland überflüssig.
  3. KaDeWe-Besuche vermeiden. Grund: es macht kaum noch Spass; Produkte die man kannte sind weg und durch andere ersetzt, und das was man kriegt ist "nur" teuer. Eine Schrippe dort kostet 30ct, sie schmeckt aber meiner Meinung nach genau wie eine für 10ct aus der Bäckerei beim türkischen Supermarkt. Ähnliches gilt für Hähnchen. Ich habe den Eindruck, dass die dunklen Zeiten von Herrn Middelhoff ihre Spuren hinterlassen haben. Auch nervend ist dass ähnliche Waren teilweise an völlig unterschiedlichen Stellen angeboten werden (Beispiel: Dessert-Saucen bei den Backwaren und bei der Tiefkühlkost). Das einige Positive: das freundliche Personal.
  4. Die Galeries Lafayette besuchen, in der Hoffnung dass es dort besser als im KaDeWe ist.
  5. Das Übliche: weniger essen, trinken, mehr bewegen, etc.