13.5.08

Besuch bei subventionierten Wasserrutschen

Nachdem ich vor Jahren schon mal über Brandenburger Subventionen gelästert hatte, war es Zeit, eines dieser Geldgräber zu besuchen, nämlich die Tropical Islands, die in der Halle der gefloppten Cargolifter AG entstanden sind. Eine Internet-Suche fand kaum negative Berichte, und die Website des Anbieters liess keine Frage offen.

Der heutige Dienstag hat den Vorteil, dass er kein Wochenende ist. Zwar gibt es noch Pfingstferien, es war aber trotzdem nicht überfüllt. Eine freie Liege war leicht zu finden, es gab nur geringe Wartezeiten. Außerhalb von Schulferien sind es vermutlich noch weniger Besucher. Das ist für die Investoren schlecht, für die Besucher aber gut.

Der Eintritt ist 25 Euro, plus einmalig 3 Euro für die Wasserrutschen.

Es gibt zwei grosse Pools, die als "Südsee" und "Lagune" bezeichnet werden, recht warm sind, und offenbar so wenig wie möglich gechlort sind. Die "Südsee" endet bei einer Leinwand die blauen Himmel und Wolken zeigt, ähnlich wie in dem Film "The Truman Show". Jedenfalls kann man in den Pools in Ruhe schwimmen, laufen oder spielen, je nach Wunsch. Liegestühle waren reichlich vorhanden und auch kostenlos. Der hohe Eintrittspreis und die lange Anreise bewirken auch, dass die Arten von Besuchern fehlen, denen man im Stadtbad begegnen muß: 1) 300 Kg Frauen in zu kleinen Badeanzügen, 2) Hochgeschwindigkeitsschwimmer die nicht auf die Umgebung achten, 3) Unangenehme Typen die auf Konfliktsuche sind. Und rauchfrei war auch alles. (Es soll 2 Raucherzonen geben, die sind wohl aber nicht da, wo ich herum gelaufen bin)

Auch fehlte die aus südlichen Touristenorten bekannte Abzocke, nach dem Motto "Du blöder Deutscher Tourist bist nicht willkommen, darfst aber Dein ganzes Geld hier lassen". Man kann zwar Geld ausgeben, wird aber nicht belästigt.

Zum Geiste von "keine Abzocke" passte auch, dass ein kostenloses WLAN vorhanden war. Mail-Zugriff über IMAP ging zwar nicht, aber Webmail funktionierte problemlos.

Natürlich war der wahre Grund für mein Besuch nicht die Neugier wo das Geld der Brandenburger Steuerzahler bleibt, sondern die Wasserrutschen. Neben der "Südsee" gibt es davon vier. Die untere zählt nicht, sie ist wohl für die Kleinsten. Die nächsthöhere, rote Rutsche wird mit einem Reifen verwendet, es ist ein netter gemütlicher Spass. (Tipp: den Reifen rollen, nicht tragen) Die gelbe Rutsche wird ohne Reifen verwendet, und ist Spass pur, einfach geil. Die höchste Rutsche ist eher eine Mutprobe als ein Spass, es geht einfach nur sehr schnell abwärts, die Abfahrt ist nach wenigen Sekunden zu ende. In der "Lagune" gibt es noch zwei kleinere Ruschen nebenienander. Die linke ist besser, sie geht durch einen langen Tunnel in dem man "huuuuuh" rufen kann, und das Ende ist näher an der Treppe. Einziger Wermutstropfen ist dass ich mir irgendwann eine kleine Schürfwunde am Ellbogen geholt habe, keine Ahnung wo.

Erlebnisparks verdienen auch daran, dass die Leute vor Ort Essen kaufen. Meine Wahl fiel auf das tropische Barbecue in der all-you-can-eat Fassung. Das Verfahren ist zunächst etwas überraschend. Man holt sich eine Schüssel und tut darin vom Buffet je nach Wunsch Salat, Früchte, Gemüse, Fleisch und Fisch hinein, dies wird dann durch einen Koch auf einer Grillplatte erhitzt (ja, auch der Salat und die Früchte) und an den Tisch gebracht. Das Ergebnis ist dann zwar etwas "zermanscht", schmeckt jedoch hervorragend. (Tipp: kein Reis essen, dann kann man öfter zum Buffet)

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