23.4.08
Neues Wort (XVII)
Jingle mail: Brief an die Hypothekenbank mit den Hausschlüsseln, abgeschickt von Schuldnern in den USA die ihre Raten nicht mehr zahlen können. Grund: in Teilen der USA ist die Vollstreckung nur über die Immobilie möglich, nicht wie hier über das gesamte Vermögen. (Manager Magazin, New York Times, Double Tongued Dictionary) Der Begriff ist nicht wirklich neu (außer für mich), sondern existiert seit 1992.
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20.4.08
Alexander Falk und die PR (2)
Ein weiteres Beispiel, wie Hans-Hermann Tiedje von der WMP EuroCom AG die PR für den seit Jahren vor Gericht stehenden Alexander Falk macht, zeigt Euro am Sonntag in einem Artikel mit Hetze gegen den vorsitzenden Richter. Zum Schluss des Artikels, dessen Qualität auf BILD-Niveau ist, steht: "Tiedje ist ein enger Vertrauter von Alexander Falk". Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Die taz beschrieb dagegen 2005 die Lage: Zusätzlich hat er [Falk] Hans-Hermann Tiedje engagiert. Na also.
19.4.08
Einkaufsbummel am falschen Ort
Der Deutsche Gholam Ghaus Z. wollte in Afghanistan Verwandte besuchen und verhielt sich "sehr verdächtig": er kaufte in einem US-Kaufhaus einen Rasierer. In seiner Brieftasche hatte er Geldscheine und Telefonkarten verschiedener Länder. Nun "sitzt" er seit drei Monaten in US-Gefangenschaft, und aus ihm wird womöglich ein neuer Murat Kurnaz. (SPIEGEL Online)
Nachtrag 31.5.2008: er ist raus. (SPIEGEL)
Nachtrag 31.5.2008: er ist raus. (SPIEGEL)
Katzenanleitung für geeks
Bei einer Google-Suche zu einem skurrilen Katzenverhalten (Zähneklappern wenn Vogel am Fenster gesehen wird) stiess ich auf diesen Buchtitel: Die Katze. Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung. Hier haben sich die Autoren die Mühe gemacht, Katzen für sehr technisch orientierte Menschen zu erklären. Und so fallen auch Stichwörter wie "Service-Provider", "Inspektion", "Hardware-Varianten", "Kraftstoffaufnahme", "Downloads", "Selbstreinigungsprozedur", und natürlich: "Fehlersuche". Dank der "search inside" Funktion von amazon kann man fast in dem gesamten Buch blättern.
Was geschieht bei einem Schlaganfall?
Hirnforscherin Dr. Jill Bolte Taylor erklärt es sehr anschaulich. Denn sie hatte selbst einen Schlaganfall:
14.4.08
Bundeskanzlerin 2.0
Bundeskanzlerin Merkel fiel äußerlich bisher eher durch peinliche Auftritte auf. Jetzt gabs am Wochenende ein erfreuliches Update:
Der Stern hat einen Artikel und eine Fotoserie.
Der Stern hat einen Artikel und eine Fotoserie.
13.4.08
Arme Sächsische Friseure
Der "Einstiegslohn" für einen Friseur in Sachsen ist €3,06. Aber nur, wenn nach Tarif bezahlt wird. (Die Welt)
Pseudowissenschaft (2): Titelhandel
Ein Jura-Professor der Leibniz Universität Hannover wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er Doktor-Titel verkauft hatte. Ebenfalls angeklagt ist "Promotionsberater" Martin D. vom "Institut für Wissenschaftsberatung". (FOCUS, Stern)
Hier ein Impressum von 2007.
Nachtrag 15.7.2008: "Promotionsberater" Martin D. wurde wegen 61-facher Bestechung des Jura-Professors zu 3 1/2 Jahren Haft verurteilt. Er will Revision einlegen.
Nachtrag 27.1.2009: Das "Institut für Wissenschaftsberatung" ist pleite. (SPIEGEL)
Nachtrag 19.6.2009: Revision abgewiesen. (AFP, Beck, BGH) Az: 3 StR 48/09
Nachtrag 11.11.2011: Jetzt hat einer der Geschäftsführer auch noch seinen Doktortitel verloren (VG Köln, 6 K 3445/10)
Nachtrag 19.12.2011: Die Bestechungszahlungen können nicht als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Das Finanzamt darf sich nun deshalb an den ehemaligen Geschäftsführer des "Instituts" wenden. (FG Köln, Beschluss vom 18.11.2011 - 10 V 2432/11)
Hier ein Impressum von 2007.
Nachtrag 15.7.2008: "Promotionsberater" Martin D. wurde wegen 61-facher Bestechung des Jura-Professors zu 3 1/2 Jahren Haft verurteilt. Er will Revision einlegen.
Nachtrag 27.1.2009: Das "Institut für Wissenschaftsberatung" ist pleite. (SPIEGEL)
Nachtrag 19.6.2009: Revision abgewiesen. (AFP, Beck, BGH) Az: 3 StR 48/09
Nachtrag 11.11.2011: Jetzt hat einer der Geschäftsführer auch noch seinen Doktortitel verloren (VG Köln, 6 K 3445/10)
Nachtrag 19.12.2011: Die Bestechungszahlungen können nicht als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Das Finanzamt darf sich nun deshalb an den ehemaligen Geschäftsführer des "Instituts" wenden. (FG Köln, Beschluss vom 18.11.2011 - 10 V 2432/11)
10.4.08
Pseudowissenschaft (1): Bösartiges Gutachten
Dr. Karel Allin und Egon Burrasch, zwei Brandgutachter vom LKA, bewirkten aufgrund einer Privattheorie dass eine unschuldige Frau für 888 Tage im Gefängnis verbrachte. (Welt.de, Stern.de, RA Hoenig, Berliner Kurier) Und es gibt weitere suspekte Fälle.
Nachtrag: Herr Burrasch gedenkt weiter als Brandgutachter zu arbeiten.
Nachtrag: Herr Burrasch gedenkt weiter als Brandgutachter zu arbeiten.
8.4.08
dpa als Zitatsfälscherin
Die dpa hat vor dem Landgericht Köln gegen Eva Herman verloren (Az: 28 O 10/08), weil sie ein Zitat verbreitet hat, das so nie gefallen war: die dpa hatte zwei Zitate, die in einem Abstand von über 30 Minuten gefallen waren, zu einem zusammengefasst.
Die dpa selbst berichtet darüber anscheinend nicht. Einsicht über eigene Fehler sieht anders aus... Ich gehe leider davon aus, dass das ansonsten sehr gute NDR Medienmagazin ZAPP auch nicht darüber berichten wird. Schließlich hat Eva Herman den NDR wegen ihrer Entlassung verklagt.
(Ich bin übrigens kein Fan von Eva Herman!)
Siehe dazu auch die interessante Analyse von Stefan Niggemeier
Die dpa selbst berichtet darüber anscheinend nicht. Einsicht über eigene Fehler sieht anders aus... Ich gehe leider davon aus, dass das ansonsten sehr gute NDR Medienmagazin ZAPP auch nicht darüber berichten wird. Schließlich hat Eva Herman den NDR wegen ihrer Entlassung verklagt.
(Ich bin übrigens kein Fan von Eva Herman!)
Siehe dazu auch die interessante Analyse von Stefan Niggemeier
6.4.08
Bei ebay gescheitert, Buch geschrieben
Aus Scheitern kann man auch was lernen. Stern.de hat ein Interview mit Michael Marcovici, dessen ebay Firma Qentis im Januar 2006 pleite ging - daraus entstand nun ein Buch. Als Gründe sind zu erkennen:
- zu schnell gewachsen
- ineffizient verkauft: Wir haben zu zweit 250 bis 300 Aufträge am Tag bewältigt. Und später, mit 80 Angestellten, vielleicht 1200 Verkäufe am Tag.
- auf SAP umstellen wollen: Mit einem Berater, der gemeint hat, das sei alles überhaupt kein Problem. (Warum wohl hört man am Telefon im Gespräch mit Sachbearbeiten so oft den Satz "Das geht nicht, wir haben auf SAP umgestellt"?)
- durch Konkurrenten sabotiert.
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