15.8.07

Erinnerung an einen Vortrag von Prof. Dr. Josef Weizenbaum

In der Informatik kennt jeder Prof. Dr. Josef Weizenbaum, Pionier der "künstlichen Intelligenz" und Computerkritiker. 1986, als ich noch studierte, hielt er einen Vortrag an der TU Berlin, den ich natürlich besuchte. Der Vortrag war interessant, und in meinem Gedächtnis blieb eines: Er erzählte, dass es an der Wall Street viele computergestützte Handelsprogramme gäbe. Er meinte, wirklich übel würde es werden, wenn alle "schlauen" Computerprogramme das Gleiche tun würden. 1987 geschah dann genau das.

Warum ich heute daran denke? Ein Artikel in der Welt von heute beschreibt, dass computergestützte Fonds in der jetzigen schwierigen Zeit schlechter abschnitten, als von Menschen gemanagte. Ich kann sowieso nicht verstehen, warum Leute ihr schwer verdientes Geld einem Computerprogramm anvertrauen, obwohl es alle paar Tage oder Wochen Patches wegen der Fehler in Windows, Firefox, Oracle und anderen Programmen gibt. Dazu kommt noch, dass die Investment-Computerprogramme auf Chart-Technik basieren, was in der Börsenwelt zwar sehr beliebt ist, aber Kaffeesatz-Lesen entspricht.

Nachtrag 30.8: Artikel in Telepolis: Doppelte Niederlage für Wall Street-Mathematik

1 Kommentar:

  1. Vielleicht für Sie und andere Leser interessant: WEIZENBAUM. REBEL AT WORK. - 80-min. Dokumentarfilm, GER / USA / AUT ©2006
    http://www.ilmarefilm.org

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